Der 57-jährige Pfarrer leitet seit Juli das bundesweite Sozialwerk der evangelischen Kirche. Die Diakonie ist mit rund 450.000 Mitarbeitern in 28.000 Einrichtungen einer der größten Arbeitgeber in Deutschland.
Lilie unterstrich im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst die Rolle der diakonischen Arbeit für die Glaubwürdigkeit der evangelischen Kirche: "Es wird gewürdigt, dass die Kirche am Mittwoch das tut, was sie am Sonntag gepredigt hat", sagte der Theologe. Die Stellung der Diakonie "als einem der großen Mitspieler in der freien Wohlfahrt" müsse gestärkt werden.
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Als eine der wichtigsten Aufgaben sieht Lilie den Einsatz für Kinder und Jugendliche, die von Armut betroffen sind. "Wenn wir heute für sie kein Interesse wecken, sind sie das Problempotenzial von morgen", sagte Lilie dem epd. Eine weitere Herausforderung für die Diakonie sei der Kampf gegen die absehbare Altersarmut angesichts des demographischen Wandels.
Ulrich Lilie wird mit einem Festgottesdienst in der Berliner St.-Elisabeth-Kirche durch den stellvertretenden Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), den sächsischen Bischof Jochen Bohl, in sein Amt eingeführt. Der gebürtige Niedersachse Lilie war zuletzt Theologischer Vorstand der Graf Recke Stiftung, einer großen Sozialeinrichtung im Rheinland. Zuvor hatte er der Evangelischen Kirche in Düsseldorf als Superintendent vorgestanden. Der Theologe ist verheiratet und hat vier Kinder.
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Lilie hat bereits am 1. Juli an der Spitze der bundesweiten Diakonie die Nachfolge von Johannes Stockmeier übernommen, der in den Ruhestand getreten ist. Der Dachverband Diakonie Deutschland gehört ebenso wie das Arbeitsfeld "Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst" zum Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin.