"Den rund eine Million Flüchtlingen im Nordirak muss wirksam und schnell geholfen werden", forderte er am Sonntag in Erbil. Gemeinsam mit Unions-Fraktionsvize Andreas Schockenhoff habe er mit Christen gesprochen, die nach ihrer Flucht vor der Terrorgruppe "Islamischer Staat" keine Perspektive mehr sähen. "Sie haben alles verloren."
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Die Hilfe müsse sich in den kommenden Monaten zunächst darauf konzentrieren, den Flüchtlingen das Überleben im Winter zu sichern, erklärte Kauder. "Von Seiten unserer Gesprächspartner von den christlichen Kirchen wurde besonders Unterstützung für die Errichtung von festen Unterkünften angesprochen." Hier sollte sich auch Deutschland in den kommenden Monaten verstärkt engagieren.
Die Bundesrepublik müsse einen Beitrag leisten, damit sich die kurdischen Streitkräfte gegen den IS-Terror zur Wehr setzen könnten, fügte Kauder mit Blick auf die geplanten deutschen Waffenlieferungen hinzu. "Der Aspekt der humanitären Hilfe für die Notleidenden darf aber nie in den Hintergrund treten. Militärische und humanitäre Hilfe sind zwei Seiten derselben Medaille."
Im Nordirak sind rund 1,2 Millionen Menschen vor den IS-Kämpfern auf der Flucht. Die Gewalt der islamistischen Terrorgruppe richtet sich vor allem gegen Jesiden, aber auch gegen Christen und andere religiöse Minderheiten.