Weil die Zahl der Ebola-Opfer weiter steigt, müsse die Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden, sagte die Präsidentin. Das Elendsviertel West Point in der Hauptstadt Monrovia wurde unter Quarantäne gestellt. Niemand darf den von bis zu 125.000 Menschen bewohnten Slum verlassen oder betreten.
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Am Wochenende hatten erboste Bewohner von West Point die Isolierstation eines Krankenhauses gestürmt und 17 Ebola-Patienten befreit. Sie kehrten nach Angaben der Regierung inzwischen in medizinische Einrichtungen zurück. In Liberia herrscht wegen der Ebola-Epidemie bereits der Ausnahmezustand.
Das westafrikanische Land ist neben Sierra Leone am stärksten von der Infektion betroffen. Mindestens 466 Menschen starben in Liberia an dem Virus, von 834 Erkrankten, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dem Land erfasste. Insgesamt fielen der Seuche in Westafrika inzwischen 1.229 Menschen zum Opfer, 2.240 infizierten sich.
Präsidentin Sirleaf Johnson gestand in einer Rundfunkansprache ein, dass ihre Regierung es nicht geschafft habe, die Epidemie rechtzeitig unter Kontrolle zu bringen. Sie machte dafür aber auch die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung verantwortlich. Unterdessen geht es drei Ebola-kranken Ärzten nach Regierungsangaben besser, nachdem sie das noch nicht zugelassene Medikament MZapp erhielten.