Tausend Menschen bei Nürnberger Demo gegen Antisemitismus

Tausend Menschen bei Nürnberger Demo gegen Antisemitismus
In Nürnberg sind am Donnerstagabend etwa 1.000 Bürger gegen Antisemitismus auf die Straße gegangen.

Menschen jüdischen Glaubens sollten in Nürnberg nie wieder Angst haben, sagte der evangelische Regionalbischof Stefan Ark Nitsche bei der Kundgebung. Das stärkste Argument gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenverachtung sei, "sein Gesicht zu zeigen".

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Der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) bekräftigte, die jüdischen Bürger Nürnbergs "können sich auf unsere Solidarität verlassen". Kritik am Staat Israel sei erlaubt, betonte Maly, aber sie rechtfertige niemals Antisemitismus. Auch der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) unterstrich im Namen der bayerischen Staatsregierung das "Nein" zu Antisemitismus. Wo Kritik Israels in Beschimpfungen der jüdischen Bürger ausarte, sei eine "rote Linie der Meinungsfreiheit überschritten".

"Es ist völlig in Ordnung, die Menschen in Gaza zu unterstützen", sagte der Vertreter der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Rudi Ceslanski. Die derzeitigen Proteste gegen Israel hätte aber "jedes Maß verloren". Israel werde dämonisiert.

Der Vertreter der islamischen Begegnungsstätte Medina, Ali-Nihat Koc, betonte, Muslime würden es als ihre Pflicht ansehen, dem Antisemitismus Paroli zu bieten. "Wir wissen, wie es ist, unter Generalverdacht gestellt zu werden", sagte er und forderte: "Auch dem Islamhass muss die Politik gegenübertreten." Koc kündigte die Wiederbelebung einer jüdisch-islamischen Gesellschaft in Nürnberg an, die vor einigen Jahren "auf Eis gelegt worden" sei.

Mit der Veranstaltung reagierte ein Bündnis gesellschaftlicher und religiöser Gruppen auf antisemitische Vorfälle, wie sie vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hamas am vergangenen Wochenende auch in Nürnberg in registriert worden waren.