Das Bundesumweltministerium hält die Anwendung von Fracking in Deutschland für absehbare Zeit für ausgeschlossen. "Trinkwasserschutz und menschliche Gesundheit haben allerhöchste Priorität", sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Mittwoch in Berlin. Der Einsatz toxischer Substanzen werde abgelehnt.
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Die Sprecherin äußerte sich anlässlich eines Gutachtens des Umweltbundesamtes zum Fracking. Die Experten fordern darin "enge Leitplanken zum Schutz von Umwelt und Gesundheit". Solange sich wesentliche Risiken noch nicht sicher vorhersagen und damit beherrschen ließen, sollte es in Deutschland kein Fracking zur Förderung von Schiefer- und Kohleflözgas geben.
Man werde das Gutachten prüfen und bewerten, betonte die Ministeriumssprecherin. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf ein Eckpunktepapier von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zum Fracking. Darin wird auch angedeutet, dass die Anforderungen an den Trinkwasserschutz mit Blick auf die Risiko-Technologie verschärft werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll nach der Sommerpause im Kabinett beschlossen werden.
Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser und Chemikalien unter hohem Druck in den Boden gepresst. So kann Schiefergestein aufgespalten und darin enthaltenes Erdgas gefördert werden. Umweltschützer warnen unter anderem vor einer Verunreinigung des Grundwassers durch die chemischen Zusätze.