Solidaritätstafel setzt Zeichen gegen Armut

Solidaritätstafel setzt Zeichen gegen Armut
Rund 1.000 Menschen haben am Samstag bei einer "Solidaritätstafel" in Hannover ein Zeichen gegen Armut und soziale Ausgrenzung gesetzt.

Passanten konnten an der 200 Meter langen, weiß eingedeckten Solidaritätsfafel Platz nehmen und erhielten ein kostenloses Mittagessen. Serviert wurde ein vegetarisches Ratatouille mit Nudeln. Nach kurzer Zeit waren fast alle Plätze besetzt. Neben arbeitslosen, behinderten und wohnungslosen Menschen sowie Rentnern saßen Landtagsabgeordnete und Lokalpolitiker.

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"In Niedersachsen ist jedes fünfte Kind von Armut bedroht", sagte die Schirmherrin der Veranstaltung, Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD). "Das ist politisch nicht hinnehmbar." Initiatoren der Aktion, die zum dritten Mal stattfand, waren Diakonie und Caritas. Die kirchlichen Sozialverbände wollten besonders auf die Situation von Alleinerziehenden aufmerksam machen. Rund 44 Prozent der Betroffenen in Niedersachsen seien auf soziale Grundsicherung angewiesen, sagte Caritas-Direktor Hans-Jürgen Marcus. "Eine erschreckend hohe Zahl."

Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) rief dazu auf, Alleinerziehende und ihre Kinder stärker als Familien zu betrachten: "Das sind nicht idealtypisch Vater, Mutter, Kind - aber auch Familien." Allein in Hannover gebe es 11.300 Alleinerziehende. Damit diese einem Beruf nachgehen könnten, seien flexiblere Arbeitszeiten und der Ausbau des Krippenangebots wichtig. Schostok war ebenfalls Schirmherr der Veranstaltung.