Kohl‘s not dead

Kohl‘s not dead
Der medienpolitische Mikrotrend der Stunde: Maximal verlagsaffine Politiker werden Minister. Innerhalb von zwei Tagen wurden jedenfalls gleich drei Posten in Landesregierungen entsprechend besetzt. Außerdem: Was den „Waffen-und-Wiesen-Metaphorikern aus dem Silicon Valley“ entgegenzuhalten wäre; was sich über den Bundestags-Wahlkampf bei Instagram sagen lässt; inwiefern der bereits viel kritisierte „Faktencheck“ des WDR „den Journalismus und dessen Glaubwürdigkeit massiv beschädigt“ hat.

Hat gestern ein neuer „Super-Minister“ (Focus Online) die politische Bühne betreten, oder ist der Begriff eher unangemessen angesichts dessen, dass der gute Mann nur einem „eigentlich unspektakulären Ressort“ vorsteht, wie die SZ (€) meint? Ist er, Ressort-Spektakularität hin oder her, zumindest „die schillerndste Figur“ in Nordrhein-Westfalens neuer „zwölfköpfiger Ministermannschaft“ (wiederum SZ)?

Dass der CDU-Mann Stephan Holthoff-Pförtner, Mitgesellschafter der Funke-Mediengruppe und in seiner Funktion als VDZ-Präsident kurzfristig der Oberlobbyist der Zeitschriftenbranche, nun in NRW Minister für Bundesangelegenheiten, Europa, Internationales und Medien wird, war am Donnerstag „die vielleicht wichtigste Mediennachricht des Tages“ (@mediasres-Moderator Michael Borgers im Deutschlandfunk), sie kam gestern im Altpapier bereits kurz vor.

Der Medienwissenschaftler Horst Röper merkt im Interview mit dem zitierten Borgers zu Beginn leicht diabolisch an, Holthoff-Pförtner sei immerhin „ein Mann, der sich im Mediengeschäft auskennt“ und das sei „ja nicht selbstverständlich“ für Medienpolitiker. Andererseits hält Röper „Kollisionen“ für möglich. Beziehungsweise:

„(Man) wird (…) gespannt beobachten müssen, wie er diese beiden Eigenschaften - Zuständigkeiten als Minister und eben auch Zuständigkeiten als Miteigner - auseinanderhält.“

Funke ist, daran muss angesichts der Ernennung Holthoff-Pförtners zum Minister kurz erinnern, das Medienhaus mit „der größten Tageszeitungsauflage in NRW“ (SZ) sowie einer der „ganz Großen im Lokalfunk hier in NRW“ (Röper), und ein Teil des Geschäftsmodells besteht in „irreführenden Schlagzeilen auf dem Cover, immer mal wieder falschen oder erfundenen Beiträgen im Innenteil“ sowie in „Manipulationen von Fotos“, wie es kürzlich die Journalistenorganisation Netzwerk Recherche formulierte, als sie begründete, warum sie Funke und drei andere Konzerne in ihrer Eigenschaft als Hersteller von Regenbogenpresseerzeugnissen mit dem Negativpreis Verschlossene Auster auszeichnete (siehe Altpapier).

Übermedien nimmt den Karrieremove Holthoff-Pförtners zum Anlass, ein Kress-Pro-Interview auszuwerten, in dem der Jurist eine Schlagzeile der Funke-Zeitschrift Die Aktuelle, die kürzlich den, vornehm formuliert, irreführenden „Eindruck erweckte, Caroline von Monaco liege im Sterben“ hemdsärmelig als „Unterhaltung“ klassifizierte. Mats Schönauer kommentiert:

„Nun wissen wir nicht, was erschreckender ist: Dass der künftige NRW-Medienminister jeden Diskussionsversuch gleich mit dem Totschlagargument ‚Unterhaltung!‘ im Keim ersticken möchte, oder dass er mit der Behauptung, hier werde ‚nicht manipuliert‘, dieselbe Realitätsverweigerung an der Tag legt wie Die Aktuelle, wenn sie ihre Geschichten dichtet.“

Ach ja bzw. nicht zuletzt: War es nicht die Funke-Gruppe, die das Prinzip der Zombie-Zeitung - also eine Zeitung ohne eigene Redaktion - quasi erfunden hat (vgl. etwa dieses Altpapier)? Auf solche Vorgänge bezieht sich Frank Stach, der Landesvorsitzende des DJV in NRW in einem von seinem Verband verbreiteten Stellungnahme:

„Die Funke-Gruppe hat in NRW massenhaft Arbeitsplätze abgebaut und Zeitungsredaktionen geschlossen – es ist kaum vorstellbar, dass jemand, der für diesen Kahlschlag im medialen Angebot mitverantwortlich war, nun die Medienvielfalt in NRW garantieren will“.

Der DJV erwähnt in seiner Stellungnahme auch, was zumindest jenseits von Nordrhein-Westfalen wenig Aufmerksamkeit erfahren hat: Dass noch ein weiterer der CDU angehörender „Protagonist aus der Verlegerbranche“ Mitglied der neuen Landesregierung wird. Die Rede ist von Hendrik Wüst, bislang Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbands NRW und des Verbands der Betriebsgesellschaften des privaten Hörfunks in NRW, dem die Rheinische Post 2010 noch das „vorläufige Ende“ seiner „politischen Karriere“ prognostiziert hatte, der nun aber Verkehrsminister wird und damit, anders als Holthoff-Pförtner, sogar ein „zentrales Ressort“ übernimmt, wie der General-Anzeiger bemerkt. Der schreibt in Sachen Wüst des weiteren:

„Um sein neues Amt als Verkehrsminister antreten zu können, muss er seine hauptamtliche Funktion als Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbandes NRW niederlegen, die er seit 2010 bekleidet.“

Holthoff-Pförtner wiederum ist von seinem Verbandsposten bereits zurückgetreten (siehe unter anderem Horizont), und die oben bereits zitierte SZ ist der Meinung, dass „er sich als Medienminister“ auch von seinen Funke-Anteilen „wird lösen müssen“, für die er sich vor wenigen Jahre erbfolgetechnisch noch etwas Besonderes hatte einfallen lassen. Auch wenn sich Holthoff-Pförtner von diesen Anteilen „lösen“ würde: Die Frage, wessen Interessen er in der Regierung wie deutlich vertritt, wird sich auch weiterhin stellen.

Mit Blick auf Holthoff-Pförtners neuen Job ist aber noch etwas anderes interessant: Was hat die Ernennung des Funke-Mannes zum Minister für Folgen für die Journalisten der Funke-Mediengruppe, die über die Politik der nordrhein-westfälischen Landesregierung berichten? Wie wird es sich auf ihren Umgang mit dieser Regierung auswirken? Kann ein Journalist unbefangen über eine Regierung berichten, wenn ihr ein Mann angehört, der Mitbesitzer des Ladens ist, der ihm, dem Journalisten, sein Gehalt überweist?

An eine ungewöhnliche Spende der Funke-Gruppe an die CDU kann man angesichts der aktuellen Entwicklung natürlich auch noch einmal erinnern, und der Abgeordnetenwatch-Blog tut das dann auch.

Heute erscheint die neue Titanic, und deren Titelzeile „Wie tot ist Helmut Kohl wirklich?“ liest man nach Holthoff-Pförtners Aufstieg in die Regierung in NRW vielleicht auch etwas anders, zumindest wenn man die These vertritt, dass ein Teil des Politikers Kohl in dem Politiker Holthoff-Pförtner weiterlebt. Allzu abwegig ist sie nicht, wenn man die „Erinnerungen an meinen Freund und Lehrer Helmut Kohl“ liest, die der Anwalt in der vergangenen Woche in der Zeit veröffentlichte. Es war ein Nachruf, der, aber das nur am Rande, zumindest einen Satz enthält, den Fachleute für das Nekrologwesen lange in Erinnerung behalten werden („Ich habe nicht nur einmal erlebt, wie er mir im Restaurant Kartoffeln vom Teller klaute und mir ungefragt dafür sein Schnitzel auf den Teller lud“).

Reiner Burger (FAZ, derzeit nicht frei online) hebt bei der Beziehung zwischen Holthoff-Pförtner und Kohl hevor, dass Ersterer Letzteren

„erstmals in der CDU-Spendenaffäre vertrat. In dieser Causa bewirkte er, dass das Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen eine Geldzahlung eingestellt wurde. Auch den Rechtsstreit gegen den Ghostwriter der Kanzler-Memoiren führte Holthoff-Pförtner“.

Einen weiteren verlagsaffinen Landeskabinettsnovizen stellte die SZ bereits am Donnerstag unter der Überschrift „Der Minister vom Stern" vor: den nunmehr in Schleswig-Holstein das Wirtschaftsressort leitenden FDP-Mann Bernd Buchholz, der einst Gruner + Jahr geführt hatte.

Sein Gehalt als Wirtschaftsminister liegt nach eigener Einschätzung im Jahr ungefähr in der Höhe eines Monatsgehaltes bei Gruner + Jahr. In Kiel verdient ein Minister deutlich unter 200.000 Euro pro Jahr“,

schrieb das Handelsblatt zu der Personalie neulich.

[+++] Der Tagesspiegel beschäftigt sich in seinem Medienressort aktuell zweimal mit Donald Trump. Zum einen in einem Agenturbeitrag, der sich mit dessen „bisher schlimmsten Tweet“ befasst, zum anderen in einem Text, in dem Thomas Seibert die Kritik an der Praxis von Trumps Sprechern Sean Spicer und dessen Kollegin Sarah Huckabee Sanders aufgreift, „die Zahl der live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenzen von Sprecher drastisch herunterzufahren“. Seibert berichtet:

„CNN hat inzwischen einen Gerichtszeichner engagiert, der Spicers Pressekonferenzen abbildet. Der Club der Präsidialamtskorrespondenten in Washington protestiert gegen Spicers Entscheidung gegen Live-Auftritte, doch Trumps Sprecher hat das Hausrecht und kann nicht gezwungen werden, vor die Kameras zu treten.“

Ein weiterer aktueller deutschsprachiger Beitrag aus der Kategorie Trump und die Medien findet sich auf der SZ-Medienseite

„In seinem ‚Krieg gegen die Medien‘, wie es die New York Times bezeichnet, erhält er (…) Unterstützung von einer Stimme aus der Vergangenheit: Sarah Palin“,

berichtet Sacha Batthyany. Diese nämlich will einen eigenen (kostenpflichtigen) Pro-Trump-Sender gründen.

[+++] Die für eine Medienkolumne relevanten Abstimmungen der heutigen Bundestags-Sitzung (siehe zuletzt die Altpapiere von Mittwoch und Donnerstag) gingen während der Endproduktionsphase dieses Textes über die Bühne. Analytisches zu den Entscheidungen folgt daher erst am Montag an dieser Stelle.

Wir widmen uns statt dessen dem aktuellen Bundestags-Wahlkampf, und zwar konkret der Art und Weise, wie er auf Instagram stattfindet. Anlass ist der Start der Serie „Der Wahlkampf auf Instagram“ bei pop-zeitschrift.de. Der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich schreibt dort, ein Selfie bei Instagram sei

eine spontane Demo, die nicht erst mühsam angemeldet und aufwendig geplant werden muss, sondern die tagesaktuell stattfinden kann. Und während es bei jeder herkömmlichen Demonstration darum geht, dass – hoffentlich – Bilder entstehen, die das jeweilige Anliegen in die Massenmedien tragen, besteht die Demo bei Instagram von vornherein in nichts anderem als einem veröffentlichten Bild. Das ist an Effizienz nicht mehr zu steigern! Selfies betonen den Demonstrationscharakter, denn dann steht man erkennbar mit dem eigenen Gesicht für etwas ein. Gruppenselfies wirken entsprechend noch stärker, wird dann doch deutlich, dass die Person, die das Foto macht, nicht alleine mit ihrer Meinung ist.

Vor allem geht es in dem Text um dieses sehr aktuelle Gruppenselfie.

[+++] Als Mediendiskursbeitrag der Woche sei heute ein Beitrag Anna-Verena Nosthoffs und Felix Maschewskis für die NZZ hervorgehoben. Sie befassen sich mit der Mär, das Technik bzw. „das Netz" neutral sei. Dabei gehen sie u.a. auf Mark Zuckerberg und den Stanford-Professor Michal Kosinski ein: 

Die These des zweischneidigen Charakters der Technik wird dabei häufig von einem naturnahen Bilderkosmos begleitet. Für Zuckerberg ist Facebook ein ‚lernender Organismus‘», Teil ‚evolutionärer‘ Prozesse; Kosinski erscheint die Digitalisierung als ‚so unaufhaltsam wie Hurricanes‘. Angesichts solch erhabener Kräfte seien ihre Folgen – etwa das ‚Ende der Privatheit‘ – natürliche Vorgänge, die man akzeptieren müsse, ohnehin sei es ‚egoistisch, die eigenen Daten nicht zu teilen.‘“ 

Es sei

bekannt, dass es die Waffen-und-Wiesen-Metaphoriker aus dem Silicon Valley mit der Privatheit – ausser natürlich ihrer eigenen – nicht so genau nehmen. Doch spätestens dann, wenn sie menschengemachte Techniken wie übermenschliche Naturgewalten beschwören und dabei erklären, ‚Algorithmen seien neutral wie ein Messer‘ (Kosinski), sollte dies irritieren. Jenseits des Schleiers natürlicher Neutralität drängt sich die Frage auf: Sind Mittel nur Mittel, Algorithmen nur Algorithmen?“

Nosthoff und Maschewski beziehen sich in in ihrer Kritik auf Günther Anders’ knapp 60 Jahre alten Aufsatz "Die Antiquiertheit der Privatheit“:

„Wie aktuell Anders' Kritik ist, unterstreicht eine These von Cathy O'Neil: Algorithmen, so die Mathematikerin, seien ‚in Code eingebettete Meinungen‘. Sie repräsentierten die Werte ihrer Programmierer, operierten per se nicht neutral, würden daher häufig Vorurteile reproduzieren – schliesslich werden die ‚Problemlöser‘ selbst zum Problem. So mutiere etwa die Facebook-Chronik zur personalisierten Werbeoberfläche und ‚gefährlichen Echokammer‘, die ein Mehr des Gleichen erzeuge, sich dem Austausch entziehe und dadurch der Demokratie schade. Obgleich nach O'Neil ohne Algorithmen kein Staat mehr zu machen wäre, entwickelten sie sich im unkritischen Einsatz nicht selten zu undurchsichtigen Black Boxes; oder, wie die Amerikanerin pointiert: zu ‚Mathevernichtungswaffen.‘“

[+++] Die kirchlichen Mediendienste rekapitulieren in ihren neuen Ausgaben die Entwicklung der Debatte um "Auserwählt und ausgegrenzt“. Ich tue es für die Medienkorrespondenz, Elisa Makowski für epd medien. In beiden Texten geht es um den langfristig möglicherweise verheerenden „Faktencheck“, den der WDR parallel zum Dokumentarfilm präsentieren zu müssen glaubte (siehe Altpapier). Makowski schreibt:

„Manche Korrekturen wirken eher optional. Manches mutet absurd, fast obsessiv an (…) Anspruch eines Faktenchecks müsste (…) sein, eine Objektivität herzustellen, auf deren Grundlage eine Diskussion über Antisemitismus stattfinden kann. Weil dieser Faktencheck nicht der Sache diente, hat er den Journalismus und dessen Glaubwürdigkeit massiv beschädigt.“ 

Um aus den Faktenchecks des WDR-„Faktenchecks“ noch einen herauszugreifen: Bei mena-watch.com ist ein deutschsprachige Version einer ausführlichen Abhandlung der israelischen Organisation NGO-Monitor zu finden.

Aus der Kategorie Antisemitismus-Doku und die Folgen aktuell erwähnenswert ist noch ein Kommentar Marina Chernivskys, Leiterin des „Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment“ bei der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, für die Jüdische Allgemeine. Sie schreibt:

„Judenfeindliche Ressentiments sind ihrem Wesen nach eben nicht logisch oder rational, eine Abgrenzung kann nicht immer klar vollzogen werden. Und anders als in den Debatten nach der Arte-Dokumentation und bei Maischberger suggeriert, ist der Antisemitismus kein Konflikt, in dem es zwei Seiten gibt, die einfach Fehler machen. Hier geht es um eine einseitige Markierung der ‚Anderen’, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu verteidigen.“


Altpapierkorb

+++ Um mal auf jenes Thema einzustimmen, das ab der kommenden Woche eine sehr große Rolle spielen wird in den hiesigen Medien (und teilweise auch jetzt schon spielt): Unter dem Veranstaltungstitel „Europa und die 20 Granden“ präsentiert die Journalistenorganisation weltreporter.net heute in Hamburg „knackige Live-Berichte von Korrespondenten aus der ganzen Welt, die (nicht nur) dort leben, wo die G20 regieren“.

+++ Mehr G20. Die taz Nord berichtet in auch eigener Sache: „Gut eine Woche vor dem ­G-20-Gipfel hat die Repression gegen Gipfelgegner eine neue Stufe erreicht. Am Donnerstagmorgen wurden die Wohnungen zweier Aktivisten der linksradikalen Gruppe Roter Aufbau durchsucht, die der taz ein Interview gegeben haben sollen. Nach Angaben der Betroffenen seien ihre Wohnungstüren eingetreten worden. Sonderkommandos hätten sie dann mit Maschinenpistolen im Anschlag aus den Betten gerissen.“ Gemeint ist ein Interview aus dem Dezember 2016. Da die taz in diesem Interview die Befragten anonymisiert hatte, stellt sich unter anderem die „Frage, auf welcher Grundlage der Staatsschutz zu der Einschätzung gelangt, bei den Beschuldigten handele es sich um die anonymisierten Interviewpartner der taz“. Beim Eintreten der Türen quasi als embedded journalists bzw. so gut wie mittendrin statt nur dabei waren zwei Zweibeiner von der Bild-Zeitung.

+++ Ab Oktober im linearen Fernsehen, und zwar im Ersten Programm: Hans Christian Schmids achtteilige Serie “Das Verschwinden“, die auf dem Filmfest München bereits zu sehen war. „Nicht weniger als eine Sensation. Ein großer Wurf. Und zwar für jedes Fernsehen der Welt“, lautet David Denks Einschätzung in der SZ.

+++ Für Zeit Online hat Oliver Fritsch am Rande des Confed Cups einen russischen Aktivisten getroffen, der eine Faninitiative gegen Diskriminierung gegründet hat und kritisiert, dass in den westlichen Medien „von unserem Land ein einseitiges Bild gezeichnet wird“

+++ Noch ein lesenswertes Interview: Holger Dambeck spricht für Spiegel Online mit dem Nobelpreisträger Randy Schekman. Es geht um das Problem, dass Forscher Studien in renommierten Fachblättern wie Nature oder Science „publizieren müssen, wenn sie Karriere machen wollen“, wie Schekman konstatiert. Er meint: „Diese Magazine suchen Studien, die möglichst viel Aufmerksamkeit erregen. Das ist logisch, denn sie wollen Hefte verkaufen. Aber es verzerrt die wissenschaftliche Arbeit. Junge Forscher glauben, sie müssten auf Gebieten arbeiten, auf denen sie eine Sensation kreieren können. Zum Teil werden Themen aufgebauscht, bis es falsch wird.“

+++ Dass Spiegel Fernsehen nach einem Test in Hessen nicht regulär auf den Markt kommen wird, berichtet Horizont.

+++ Unschöne Vorgänge gibt’s manchmal auch hinter der Kulissen des evangelischen Medienbetriebs. Um das Haus, in dem die Altpapier-Kolumne erscheint geht es natürlich nicht, sondern um den Evangelische Presseverband Norddeutschland, in dem die Evangelische Zeitung erscheint. „Einen solchen Eingriff in die redaktionelle Freiheit habe ich in meinen 36 Berufsjahren bisher nicht erlebt“, sagt Michael Eberstein, der bisherige Chefredakteur der EZ. Was es damit auf sich hat, dröselt die Hannoversche Allgemeine Zeitung auf.

Neues Altpapier gibt es wieder am Montag.

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