Transparentes Streiten

Transparentes Streiten
Der Ombudsmann-Darsteller der Bild-Zeitung wird hundert - zwar nur hundert Tage, aber die Bilanz ist schon jetzt beschämend. Die SZ macht der FAZ vor, wie man objektiv bleibt, obwohl man selbst befangen ist. Und David Schraven will sich gegen einen Bericht von "kress pro" mit einer Abmahnung wehren.

Vor heute genau hundert Tagen hat die Bild-Zeitung Ernst Elitz als Ombudsmann eingestellt, und wenn man nicht wüsste, dass das sie das ernst meinen, müsste man Elitz für eine Parodie halten. Eigentlich sollte der Ombudsmann eine unparteiische Schiedsperson sein, die im Interesse der Leser einen kritischen Blick auf die Arbeit der Redaktion wirft. Bei Elitz sieht es ein bisschen so aus, als hätte er seinen Namen zu einem guten Preis an Julian Reichelt verkauft, so dass der die Kolumnen jetzt im Interesse der Redaktion einfach gleich selbst schreiben kann.  

Ulrike Simon zieht für Spiegel Daily (kostenpflichtig) ein erstes Hundert-Tage-Resümee.  

"Die Bilanz ist mager",  

schreibt sie. Und damit ist eigentlich schon alles gesagt. Acht Mal trat die Fleisch gewordene Nebelkerze Elitz bislang in Erscheinung. Ulrike Simon nennt einen Fall, in dem er dem Leser, der sich beschwert, wenigstens grundsätzlich Recht gibt. Und das ist der folgende:  

"Ein Leser beschwert sich, 'Bild' habe nicht erwähnt, dass der in der Türkei inhaftierte Deniz Yücel in der Vergangenheit Thilo Sarrazins Persönlichkeitsrechte verletzt hat." 

Moritz Tschermak blickt bei Bildblog ebenfalls zurück und kommt zu einem ähnlichen Urteil: 

"Bei über 2000 Leserhinweisen hat er es nicht hinbekommen, irgendetwas rauszufischen, das wenigstens den Anschein eines Fehlers oder Verstoßes durch die 'Bild'-Redaktion besitzt." 

Die wenigen Fälle, in denen Elitz Lesern tatsächlich Recht gibt, zeigen auch, wie weit Elitz bereit ist, mit seiner Kritik zu gehen. 

"Die heftigste Kritik äußerte der Ombudsmann, als 'Bild' nach dem Champions-League-Viertelfinale aus Fußballer Cristiano Ronaldo 'der verfluchte Cristiano Ronaldo' machte: 'Das 'verflucht', als Ronaldo die Bayern aus dem Halbfinale schoss, war in der Redaktion selbst umstritten. Ich bin bei denen, die diese Wortwahl nicht für angemessen halten. Bitte fair nicht nur auf dem Rasen, sondern auch beim Spiel mit Worten!" 

Dabei hätte es ausreichend Fälle gegeben, die tatsächlich Anlass für eine kritische Nachfrage gegeben hätten. Tschermak zählt zwölf auf, die Elitz unter den Tisch fallen lassen hat. Und so bleibt der Eindruck, dass Elitz seine Aufgabe lediglich darin sieht, Transparenz vorzutäuschen, um wenigstens bei den ahnungslosesten Lesern so etwas wie eine Illusion von Glaubwürdigkeit zu erzeugen. 

Noch einmal zurück zu Ulrike Simon. Sie hat Ernst Elitz gefragt, für wie sinnvoll er seine Aufgabe hält. Seine Antwort: 

"Wenn ich die positiven Reaktionen der Leser betrachte, hat sich die Funktion des Ombudsmanns bewährt." 

Wie groß wohl der Korb mit den Zuschriften ist, die man Elitz nicht zeigt?

Und um einfach mal gegenüberzustellen, wie andere Ombudsleute ihre Rolle sehen, hier ein Zitat von Liz Spayd, der Ombudsfrau der New York Times, die schon gestern im Altpapier vorkam, und die heute ihren letzten Tag hat.   

„My job is not to win any popularity contests. It’s not to put my finger up and gauge the direction of the wind and move toward that. My job is to do what I think, based on my many years of experience, is the right thing to do.“

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Nun zu einem anderen Beispiel, in dem es ebenfalls um Transparenz geht, und in dem, sagen wir es vielleicht so, die Frankfurter Allgemeine Zeitung nicht den Theodor-Wolff-Preis für die objektivste Berichterstattung gewinnen würden (der allerdings auch noch erfunden werden müsste). Ich selbst hatte schon vor fünf Jahren den Eindruck, dass die Zeitung bereit ist, alle Grundsätze über Bord zu werfen, wenn es um die eigene Haut geht. Damals ging es um das Leistungsschutzrecht. Heute macht die FAZ Stimmung gegen das geplante Wissenschaftsurheberrecht (Altpapier). 

Die letzten drei FAZ-Artikel, die Google mir zum Thema vorschlägt, tragen folgende Titel. 

„Wie man ein Monstrum nährt.“ (9. März 2017)

„Die Digitalisierung frisst unsere Rechte.“ (30. April 2017)

„Urheberrechtsreform: Heiko Maas macht die freie Presse kaputt.“ (27. Mai 2017)

Ich halte diese einseitige Form der Berichterstattung für unseriös. Und ich erwähne das, weil die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Medienseite heute zeigt, wie es auch anders geht - obwohl man in München ja die gleichen Interessen verfolgt wie in Frankfurt. Auch die Süddeutsche Zeitung befürchtet große Einbußen durch das Gesetz

Über Claudia Tieschkys Text auf der SZ-Medienseite steht dennoch nicht: "Wie ein gemeines Gesetz einer Branche den Boden unter den Füßen wegzieht." Sondern: „Wer zahlt den Preis für Bildung? Warum Presseverlage im neuen Urheberrecht eine Bedrohung ihres Geschäftsmodells vermuten.“ (Fürs Netz wurde der Titel geändert. Aber auch da steht: "Warum Verlage sich von der Reform des Urheberrechts bedroht fühlen." Und nicht: "Warum die Reform des Urheberrechts Verlage bedroht")

Und Claudia Tieschky beschreibt nicht nur die Sorgen der Verlage, nämlich zum Beispiel die, dass die neue Regelung ihnen die Möglichkeit nehmen könnte, Lizenzen für ihre Inhalte an wissenschaftliche Einrichtungen zu verkaufen. Tieschky lässt auch die Gegenseite zu Wort kommen.

„Bei den Bibliotheken selbst teilt man die Sorgen der Verlage kaum. Klaus Ceynowa, Direktor der Bayerischen Staatsbibliothek, erklärt, dass ‚auch die Lizenzangebote der Presseverlage weiterhin ihre Berechtigung haben‘ werden. Auch bei der Deutschen Nationalbibliothek sieht man die Lage deutlich weniger dramatisch. Ein steuerfinanziertes Gesamtarchiv zu errichten, wie es die FAZ fürchtet, habe man nicht vor.“ 

Man möge mich in den Kommentaren korrigieren, falls ich etwas übersehen habe, aber bislang habe ich in der FAZ keinen Text gefunden, in dem dieser falsche Eindruck revidiert wird. Und auf mich wirkt das, als wäre es kein Zufall

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Aber kommen wir zum nächsten Punkt. Es ist ja bald Wochenende, und Sie wollen bei dem schönen Wetter wahrscheinlich auch nicht den ganzen Tag auf den Bildschirm oder das Display starren.  

Also, zum dritten Transparenz-Streitfall. Marvin Oppong berichtet in der aktuellen Ausgabe des Magazins "kress pro" über einen "schwerwiegenden Interessenkonflikt", der sich laut seinem Bericht aus einer gleichzeitigen Tätigkeit Bodo Hombachs im Ethikrat des Rechercheverbunds Correctiv und im Vorstand der Brost-Stiftung ergibt. Die Stiftung fördert Correctiv.  

Den Hintergrund muss ich kurz erklären. Sonst ist die Stellungnahme unten nicht zu verstehen.  

Der Konflikt war laut Oppong Anlass für Hombachs Rückzug aus dem Ethikrat. Um das zu belegen, zitiert er aus einer E-Mail Hombachs an Correciv ("Ich persönlich stehe nun in einem schwerwiegenden Interessenkonflikt").  

Oppong gibt an, von einer Quelle erfahren zu haben, dass dem Medizin-Professor Wolfgang Heit, Vorstandsvorsitzender der Brost-Stiftung, zudem eine Correctiv-Recherche zu Zahlungen von Pharma-Firmen an Mediziner "missfallen" habe. Das habe "angeblich" dazu geführt, dass die Stiftung Correctiv nun mit weniger Geld fördert.  

Die Reaktion von Correctiv-Chef David Schraven steht schon im Text:   

"(...) Schraven schrieb auf Anfrage, es handele sich um 'Spekulationen', die 'frei erfunden' seien. 'Ich hab keine Ahnung, wer so einen Unfug verbreitet', teilte Schraven mit." 

In einem öffentlichen Posting auf seiner Facebook-Seite führt Schraven das noch etwas aus.

"Der Gegenbeleg ist sehr simpel. Bodo Hombach ist mit Brief vom 30. Mai 2016 von seinem Amt als Ethikratsvorsitzender von CORRECTIV zurückgetreten. Die 'Euros für Ärzte'-Geschichte wurde am 14. Juli 2016 veröffentlicht. (Den Brief kann ich vorlegen, das Datum der Veröffentlichung steht unter dem veröffentlichten Artikel) Wie vor diesem Hintergrund zwischen Veröffentlichung und Rücktritt ein Zusammenhang sein soll, ist mir schleierhaft. Marvin Oppong kannte diese Tatsachen. Er hat ja ein paar Mal nachgefragt, wann Bodo Hombach genau zurückgetreten ist." 

Und vermutlich werden wir von diesem Fall in den nächsten Tagen noch hören. Weiter unten in den Kommentaren zu seinem Posting schreibt Schraven:  

"Ich hab jetzt eine Abmahnung beauftragt." 

Nun aber endlich ins Wochenende zum Altpapierkorb.


Altpapierkorb

+++ Wenn am Wochenede nur noch Zeit für einen Text bleibt, dann würde ich diesen empfehlen. Zeit-Online-Chef Jochen Wegner erzählt vom Versuch, gute Ideen zu finden und umzusetzen. "Manche Projekte haben wir deshalb wegen des befürchteten Aufwands noch vor Start beerdigt. Andere sind eingeschlafen oder ganz schiefgegangen. Viele aber liefen überraschend gut. So gut, dass unsere Redaktionstreffen immer öfter mit der Frage beginnen: „Warum funktioniert das eigentlich?” Und es sind wirklich gute dabei. Zum Beispiel eine Art Opponenten-Tinder - also ein Dienst, der Menschen mit gegensätzlichen Überzeugungen zusammenbringt. Oder ein Stimmungsindikator fürs ganze Land, der - ich muss Sie jetzt einfach irgendwie dazu bringen, diesen Beitrag zu öffnen - zu einem wirklich sehr überraschenden Ergebnis kommt. 

+++ In einem Beitrag für die taz erzählt "Die Republik"-Macher Constantin Seibt, was er unter einer Gegenöffentlichkeit versteht, warum sie dem Mainstream eine neue Bedeutung geben könnte und wo er Chancen für sein Magazin sieht: "Als Alternativmedium hat man nur zwei Strategien: Man sucht exotische Schauplätze und ist dort exklusiv. Oder man geht dorthin, wo alle anderen sind – ins Bundeshaus, nach Washington, ins Sillicon Valley, und versucht dort konsequenter, hartnäckiger, ideenreicher zu sein als die große Konkurrenz." Es gibt allerdings noch eine andere Strategie. Die ist zwar so gut wie nie erfolgreich, aber zum Beispiel unter den Machern von digitalen Lokalmedien am weitesten verbreitet: Man versucht mit deutlich reduzierter Mannschaft einfach genau das zu kopieren, was der Platzhirsch eh schon anbietet.  

+++ Lalon Sander beschäftigt sich für die taz mit Blogs, die sich selbst als „Alternative zum Mainstream“ bezeichnen, Medien mit Rechtsdrall und den Interessen ihrer Leser. „Die rechte Szene ist heutzutage vor allem islamfeindlich, einwanderungsfeindlich, linkenfeindlich, medienfeindlich und beschäftigt sich obsessiv – wenn auch nicht besonders tiefgründig – mit vermeintlicher Kriminalität von Nicht-Weißen. Ähnlich verhält es sich mit den Inhalten, die rechte aus den regulären Medien rezipieren. Eine Auswertung für April zeigte bereits, dass rechte Twitterer am liebsten Artikel von Welt, Focus und Bild teilen und dabei am liebsten Kriminalitätsmeldungen mit nicht-weißen Tatverdächtigen lesen.

+++ Jens Berger hat etwas beobachtet, das in seinem Augen ein „riesiger Medienskandal“ ist. Die Bundesregierung will das Grundgesetz ändern, um die Autobahnen privatisieren zu können, aber niemand berichtet darüber. Stefan Niggemeier hat für Übermedien nachgeforscht, ob das wirklich stimmt. Und das Ergebnis ahnen Sie schon

+++ ZDF-Chef Thomas Bellut glaubt nicht, dass die Fußball-Champions-League weiter im Free TV übertragen wird. Die Frage wäre, ob es überhaupt irgendwen gibt, der das noch glaubt. Tja, Löwen-Fan müsste man sein. Dann hätte man solche Probleme nicht. 

+++ Sascha Lobo hat für seine Spiegel-Online-Kolumne eine einfache Grafik zusammengebaut, die folgende Aussage auf einen Blick verständlich macht: „Seit 2014 verübten insgesamt 24 identifizierte Täter 13 islamistische Mordanschläge in der EU - und alle, ja wirklich: 100 Prozent der Attentäter waren zuvor den Behörden bekannt und gewaltaffin.“ Gleichzeitig verdeutlicht die Grafik sehr schön, welche Faszination von Datenjournalismus ausgeht. Allerdings ist zumindest in Politikerkreisen auch die Faszination für Überwachung und Vorratsdatenspeicherung ungebrochen, und das kann die Grafik leider nicht erklären. Lobo: "Ich sehe eine unheilvolle Verquickung aus politischem Aktionismus, ungenügenden Mitteln und Strukturen bei den Sicherheitsbehörden und Schluderei. Ich sehe, etwa beim rechten Terror der NSU, Behörden über die "Schluderei" hinaus tief in der Praxis der Vertuschung, wenn nicht Schlimmeres. Ich sehe eine politische Hilflosigkeit, die mündet in der Inszenierung und Vermarktung von gefühlter Sicherheit, scheinbar auf Kosten tatsächlicher Sicherheit.

+++ Mit den Hackern und der russischen Regierung scheint es ja so zu sein: Über die Verbindungen weiß man so gut wie nichts, aber offenbar muss man alles für möglich halten. Fridtjof Küchemann schreibt auf der FAZ-Medienseite (45 Cent bei Blendle) über den Journalisten Andrei Soldatov, der erklärt, was den Kreml mit digitalen Einbrecher-Banden verbindet - und wer in der Sache noch so mit dringhängt. "Gegen die politische Opposition und unabhängige Journalisten in Russland würden Operationen wie diejenigen gegen Hillary Clinton und Emmanuel Macron schon seit langem unternommen, sagt Soldatov im Gespräch mit dieser Zeitung, zum Beispiel nach den russischen Parlamentswahlen im Jahr 2011. Neu sei allerdings der Einsatz gegen andere Länder und die Beteiligung von Organisationen wie Wikileaks. „Es gab schon länger den Verdacht, dass es eine Nähe von Wikileaks zu Russland gibt, aber jetzt ist es offensichtlich“, sagt der 41 Jahre alte Journalist."

+++ Jonathan Sachse erklärt in einem Beitrag für Correctiv, warum so viele Arbeitslose nicht in der Statistik auftauchen.

+++ Der RBB hat es in der Tabelle der dritten Programme zwar noch nicht auf einen Relegationsplatz geschafft, ist aber immerhin schon mal nicht mehr Letzter. Und das hat wohl auch, wie Joachim Huber im Tagesspiegel erklärt, mit dem Erfolg des neuen Verbraucher-Magazins „Super.Markt“ zu tun. 

+++ Der WDR versucht sich an einer Dokumentations-Reihe im Blaulicht-Segment. "Feuer & Flamme - mit Feuerwehrmännern im Einsatz". Reinhard Lüke hat sich das für die Medienkorrespondenz angesehen. Er findet bemerkenswert, dass der WDR als öffentlich-rechtlicher Sender sein Einsatzgebiet auf dies Sparte erweiterte hat. Die Serie selbst gefällt ihm. "In Feuer & Flamme" werden die Akteure nicht zu Laiendarstellern degradiert, die Gefühlsausbrüche simulieren und auswendig gelernte Dialoge aufsagen müssen. Zudem kommt das Ganze ohne Off-Kommentar aus. Stattdessen geben die Wehrmänner am Rande des Geschehens Kommentar ab und tun in regelmäßig eingeschnittenen Statements für die Kamera ihrer Sicht der Dinge kund." Ingesamt hält Lüke "Feuer & Flamme" für "clever gemachtes, sozusagen seriöses Blaulicht-Fernsehen". Wer die Serie sehen möchte, hat an den kommenden sechs Montagen noch die Gelegenheit dazu - jeweils um 20.15 Uhr im WDR.

+++ Erst wurden sie auf der Trump-Welle nach oben gespült, doch mittlerweile machen die Eskapaden des amerikanischen Präsidenten den konservativen Medien wie Fox News zu schaffen, während ein liberaler Sender wie MSNBC profitieren. In der Art ihrer Überzeugungs-Berichterstattung nähern sich die Sender dagegen offenbar an. Darüber berichtet Nina Rehfeld auf der FAZ-Medienseite (45 Cent bei Blendle). "Jetzt kommen die Zuschauer wieder, angesichts des Dramas und der Pleiten-und-Pannen-Serie im Weißen Haus, um zu sehen, was Rachel Maddow kommentiert. Sie macht aus ihrer Verachtung für Donald Trump keinen Hehl. Doch hat sie dem 'moderaten Temperament', das der 'New Yorker' dem Sender MSNBC noch 2013 bescheinigte, und dem Versuch, zur Menge nützlicher Information in der Welt beizutragen', inzwischen abgeschworen." 

+++ Zum Abschluss ein Fernsehtipp für heute Abend. Um 20.15 Uhr läuft bei Arte die Bruce-Springsteen-Doku "Born tu run". Und über die schreibt Julian Dörr auf der SZ-Medienseite nur Gutes. "Die Dokumentation lebt von den Stärken des Buches. Und ihre stärkste Stelle ist auch die stärkste Stelle der Autobiografie. Eines Abends steht Springsteen in einer Kleinstadt mitten in den USA. Keine Tour, kein Album, einfach nur durch das Land driften. Es ist Jahrmarkt, er beobachtet die tanzenden Paare, checkt die hübschesten Mädchen aus. Und plötzlich trifft ihn die Verzweiflung. Die Angst. Es ist der Beginn eines lebenslangen Kampfes mit psychischen Problemen. Springsteen legt seine Depressionen offen - ganz ohne das Künstlerklischee vom befreienden und inspirierenden Schmerz zu bedienen. Für diejenigen unter seinen vielen, vielen Fans, die in ihrem Leben schon einmal mit psychischen Problemen zu kämpfen hatten, ist das ein unfassbarer Trost.

Offenlegung: 
Ich habe eine Kolumne bei Bildblog und arbeite regelmäßig für das Magazin der Süddeutschen Zeitung. 

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