Schichtwechsel im Newsroom

Schichtwechsel im Newsroom
Der Presserat nimmt Journalisten an die Hand - und erklärt ihnen mit Beispielen, wie sie über Straftaten berichten sollen. Die New York Times schafft ihre Ombudsfrau ab. Redakteure bittet die Zeitung, sich selbst zu überlegen, ob sie ihrer Aufgabe noch gewachsen sind. Und im Kampf gegen die Angriffe der Regierung setzt der Chefredakteur auf eine überraschend einfache Idee.

Als der Presserat die Richtlinie zur Berichterstattung über Straftaten im März ein wenig veränderte (Altpapier), wurde das zwar überwiegend gelobt, in der Praxis führte es aber auch nicht zu viel mehr Klarheit (was allerdings auch kritisiert wurde). Vorher hieß es, man dürfe die Herkunft von Straftaten nur nennen, wenn ein "begründbarer Sachbezug" besteht. Nach der Überarbeitung sollte das "begründete öffentliche Interesse", den Ausschlag geben - allerdings nur im Ausnahmefall. Im Normalfall sollte die Herkunft eines Täters nicht genannt werden. 

Aber was bedeutet „öffentliches Interesse“? Kann man schon davon sprechen, wenn ein gewisser Teil der Leser einfach wissen will, welche Nationalität Täter haben? Ungefähr so hatte etwa die Sächsische Zeitung vor knapp einem Jahr ihre Entscheidung begründet, sich in Zukunft nicht mehr an die Richtlinie zu halten.

Der Presserat hat die neue Regel nun, wie im März angekündigt, mit Leitsätzen konkretisiert. 

"Sie stellen auch klar, dass das am Gemeinwohl orientierte Öffentliche Interesse nicht mit Interessen anderer Art zu verwechseln ist. Gruppeninteressen oder reine Neugier sind jedenfalls kein geeigneter presseethischer Maßstab beim Diskriminierungsschutz“, 

schreibt der Rat in einer Erklärung auf seiner Website und macht damit noch einmal deutlich, dass die Motive besorgter Bürger allein nicht ausreichen, um ein öffentliches Interesse zu begründen. Und das ist nicht einfach nur eine Bauchentscheidung. 

"Die freiwillige Selbstkontrolle stützt sich unter anderem auch auf Ergebnisse wissenschaftlicher Studien. Sie legen den Schluss nahe, dass die Angabe der Herkunft von Tatverdächtigen und Tätern in der Kriminalitätsberichterstattung die Einstellung von Lesern gegenüber den genannten Minderheiten insgesamt negativ beeinflussen kann." 

In welchen Fällen der Presserat Ausnahmen von der Regel sieht, hat er in dieser Übersicht verdeutlicht. Unter anderem in besonders schweren Fällen (Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus) oder bei Taten von Gruppen, deren Mitglieder überwiegend zur gleichen Nation, Ethnie, Religion oder sozialen Gruppe gehören (Kölner Silvesternacht).

Alle Entscheidungen nimmt der Presserat den Journalisten mit den Leitsätzen allerdings nicht ab. Dass die Nationalität in der Pressemeldung der Polizei genannt wird, ist laut den Leitsätzen kein Freibrief, sie auch den Lesern mitzuteilen. Allerdings: Wirklich neu ist das nicht. Es ist jetzt eben nur ausformuliert.  

Auch Michael Hanfeld findet: 

„Für Kriminalreporter ist das alles nichts Neues, sondern selbstverständlich. Doch darf man dem Presserat dafür dankbar sein, dass er die Berichterstattung nicht politischen Opportunitätsgründen unterwirft.“ 

Und das gilt natürlich für die Opportunismuswünsche von allen Seiten. 

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An dieser Stelle hätte ich selbst mir nun die Nachricht gewünscht, dass die Bild-Zeitung ihr missglücktes Experiment mit ihrer Fanboy-Kolumne ihrem Ombudsmann wieder abbricht, aber leider ist es die New York Times, die soeben angekündigt hat, diese Position nach 14 Jahren wieder abzuschaffen, wie Michael Calderone für die Huffington Post berichtet

In der unten angehängten Erklärung von Verleger Arthur Sulzberger Jr. klingt das zunächst, als wäre wieder mal das Internet schuld

„The responsibility of the public editor – to serve as the reader’s representative – has outgrown that one office. Our business requires that we must all seek to hold ourselves accountable to our readers. When our audience has questions or concerns, whether about current events or our coverage decisions, we must answer them ourselves“, 

schreibt Sulzberger in einem Memo an die Kollegen. Aber nur das scheint es wohl nicht zu sein. Elizabeth Spayd war erst seit einem Jahr im Amt. Eigentlich sollte sie bis 2018 bleiben. Doch so richtig glücklich war man mit anscheinend nicht. 

Michael Calderone: 

„Though Spayd wrote incisively on newsroom struggles with diversity, her tenure was marred by both internal and external criticism of her performance. The Times’ sports section publicly took issue with Spayd’s criticism that its Sunday section increasingly focused on long-form stories rather than scores most fans presumably get online. Executive editor Dean Baquet described Spayd’s column on the paper’s pre-election Russia coverage as ‚bad‘.” 

Spayds auf dem gleichen Posten sehr angesehene Vorgängerin Margaret Sullivan, inzwischen Medien-Kolumnistin bei der Washington Post, äußerte sich in fünf Tweets zu der Entscheidung. Unter anderem schrieb sie, sie sei nicht überrascht. 

###extern|twitter|Sulliview/status/869933002318544898### 

Und erklärte, was in Zukunft wahrscheinlich schon fehlen wird. 

###extern|twitter|Sulliview/status/869933537008517120###

Das Nieman-Lab hat eine Übersicht der Twitter-Reaktionen auf die Entscheidung zusammengestellt. 

Am morgigen Freitag ist Elizabeth Spayds letzter Arbeitstag. Danach soll ein sogenanntes „Reader Center“ ihre Aufgabe übernehmen. 

„The Reader Center is the central hub from which we engage readers about our journalism, but the work will be shared by all of us. It’s also worth noting that we welcome thoughtful criticism from our peers at other news outlets“, 

erklärt Arthur Sulzberger Jr. in seinem Memo. Und nicht nur die Ombudsfrau wird ihren Job bei der New York Times verlieren, wohl auch einige Redakteure.

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Darüber berichtet Benjamin Mullin für das Magazin Poynter. Die Zeitung will hundert weitere Reporter einstellen, einige Redakteure müssen dafür gehen. Die Chefredakteure Dean Baquet und Joe Kahn begründen das in einem Memo an die Mitarbeiter wie folgt: 

„Every day The New York Times produces the best edited news report in the world. It is a marvel of ambition, discipline and accuracy. But as the news business changes, most of us have come to believe there are too many layers in our process, too many editors touching the same stories, particularly on routine news coverage. This system is a vestige of an assembly-line structure held over from a newspaper-only newsroom built around multiple print deadlines. It is costly and slows us down.“

Bislang kümmern sich Redakteure in verschiedenen Funktionen um Geschichten in unterschiedlichen Stadien. Sogenannte „Backfield editors“ besprechen mit Reportern Recherchen und lesen die ersten Versionen ihrer Artikel. In der nächsten Stufe beschäftigen sogenannte „Copy editors“ sich eingehender mit den Texten, kürzen und formulieren Überschriften. Diese Trennung soll es in Zukunft nicht mehr geben.

"One group of editors will handle all aspects of a story, with a separate set of eyes looking over their shoulders before publication."

Die Mitarbeiter sollen nun selbst darüber nachdenken, ob sie sich den Anforderungen noch gewachsen fühlen.  

„In the coming weeks, editors around the newsroom will be able to apply for various jobs created by this system. Not everyone will agree with or want to work in this setup. And frankly, not every editor will have the range of skills necessary to adapt to it. All current editors should consider whether the expanded editing role in this new model is a fit for them and should discuss with their managers whether their skills and expectations are a match for our needs.“

Das ist der freiwillige Teil des Angebots. Aber möglicherweise werden Baquet und Kahn am Ende doch selbst entscheiden müssen. 

„If we do not get enough takers to fund our ambitious plans to reduce the editing staff and hire more reporters, we will unfortunately have to turn to layoffs.“

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Nun noch in einer dritten Sache zur New York Times. Und auch das ist ganz interessant. Peter Kafka berichtet für das Tech-Magazin Recode über die Strategie, mit der Dean Baquet die Angriffe auf die Glaubwürdigkeit von Journalisten abzuwehren, die ja - man muss sich immer wieder kneifen, um sich das klarzumachen - vor allem von der Regierung ausgehen.

Die Idee ist sehr einfach (ein Merkmal, das gute Ideen ja nicht selten haben).

„I want people to understand who those writers are, what they look like”, 

hat Baquet am Dienstag bei der Code Conference im kalifornischen Rancho Palos Verdes gesagt. Bilder von Reportern unter Artikeln sind zwar keine ganz neue Idee. 

„But a picture, paired with a biography, ‚gives that story so much credibility, so much value to the New York Times,‘ Baquet said. ‚People will believe it. If we tell them ... ‘This is Alissa Rubin. She almost lost her life covering war, and she’s been covering war from the very first time bombs fell on Afghanistan.’“ 

Im Ergebnis stellt Baquet sich das so vor: 

„If you read that, and somebody in the White House wants to attack that story, I win.’“

Allerdings muss man vielleicht auch dazusagen. Genauso stellt Donald Trump sich das ja nun auch vor. 


Altpapierkorb

+++ Das Magazin MIT Technology Review führt nach Berufen sortiert auf, wie lange es noch dauern wird, bis Computer unsere Aufgaben übernehmen. Übersetzer haben gefühlt noch bis zum Wochenende Zeit. "The experts predict that AI will outperform humans in the next 10 years in tasks such as translating languages (by 2024), writing high school essays (by 2026), and driving trucks (by 2027)." Journalisten bleibt noch ein klein wenig länger. Und um mal etwas wirklich Beruhigendes zu sagen: New-York-Times-Bestseller schreiben werden Maschinen nach Einschätzung von Experten allerhöchstens in 30 bis 40 Jahren. 

+++ Die Crowdfunding-Weltmeister vom Medien-Startup "Die Republik" haben die erste Phase ihres Projekts erfolgreich hinter sich gebracht. Knapp 14.000 Menschen haben das Magazin mit 240 Franken für ein Jahresabo unterstützt. Der Versuch, am Ende noch einen zusätzlichen Datenredakteur (die Teilhaber hatten abgestimmt) einzustellen, scheiterte zwar, aber das schmälert den großen Erfolg nicht. Stefan Winterbauer hat sich für Meedia mit Republik-Macher Constantin Seibt getroffen. Und der erklärt noch mal, was "Die Republik" (neben der Firmenstruktur) von den Krautreportern unterscheidet: "Bei den Krautreportern war es ja so, dass die gestartet sind als ein Korrespondenten-Netzwerk mit einer schwachen Zentralredaktion. Wenn dann etwas passierte, konnte man niemanden schicken, der rennt oder recherchiert. Und sie haben auch den Fehler gemacht, dass sie einen 550 Euro Einheitslohn für alle Artikel geschaffen haben. Eigentlich ein guter Preis für Deutschland – aber kein Preis, zu dem du irrsinnige Recherchen oder Reportagen machen kannst. Und ein viel zu hoher Preis, dass sich irgendjemand getraut hätte, einfach drei rotzfreche Absätze hinzuhauen. Das heißt: Sie haben die ganz langen Dinger nicht gehabt, sie haben die ganz kurzen Dinger nicht gehabt, sondern sie haben lauter ehrenwerte mittlere Dinger gehabt – und genau das wird nicht gelesen.

+++ Boris Rosenkranz hat für Übermedien dokumentiert, was Margot Käßmann wirklich über deutsche Eltern, deutsche Großeltern und braunen Wind gesagt hat - und was letztlich bei der AfD angekommen ist. Der Weg ihres Zitats erinnert ein wenig an das Stille-Post-Spiel. Fazit: "Falsch ist, dass Margot Käßmann gesagt oder suggeriert hat oder auch nur so verstanden werden konnte, dass Deutsche, die deutsche Kinder bekämen, Nazis seien."

+++ Es sind gefährliche Zeiten für die Geschäftsmodelle von Verlagen. Die einen sehen ihres generell durch das Internet gefährdet. Andere bringt das geplante neue Wissenschafts-Urheberrecht um den Schlaf. Und jetzt kommt auch noch die sogenannte ePrivacy-Richtlinie aus Brüssel. "Die EU-Kommission will das Zustimmungsverfahren (zum Setzen von Cookies, Anm. Altpapier) nun ändern. Ihr Plan sieht vor, dass man künftig nur noch ein Mal dem Setzen von Cookies zustimmen soll, nämlich wenn man den Browser öffnet. Diese Zustimmung würde dann aber nur für die Betreiber der Webseiten gelten, Cookies von Drittanbietern würden blockiert. Betroffen davon wären auch die Cookies, die Betreiber von Werbenetzwerken setzen", schreibt unter anderem Spiegel Online. Mehrere Verlage haben der Europäischen Kommission einen offenen Brief geschrieben, weil sie nach der neuen Richtlinie nicht mehr personalisiert werben könnten und die kostenlosen Nachrichtenseiten einstellen müssten. Irgendwas daran habe ich bestimmt nicht richtig verstanden, aber wenn keiner mehr kostenlose Nachrichten-Seiten anbieten könnte, wäre das dann nicht endlich für alle die Gelegenheit, kostenpflichtige Nachrichtenseiten anzubieten? Das war doch eigentlich das ursprüngliche Anliegen, oder?

+++ Natürlich wäre es ungerecht, wenn die EU nur das Geschäftsmodell der Zeitungen und Nachrichten-Magazine zerstören würde. Überschrift des Aufmachers auf der FAZ-Medienseite (für 45 Cent bei Blendle) heute: "Die EU zerstört Europas Filmwirtschaft“. Jörg Seewald erklärt, was nach Einschätzung vieler Filmschaffender passieren würde, wenn das so genannte "Territorialitätsprinzip" ausgehebelt würde (das Prinzip, das Produzenten die Möglichkeit gibt, Lizenzen separat in jedes Land zu verkaufen). "Im Fall der EU-Verordnung geht es um das Wohl und Wehe europäischer Mittelständler, einer vielfältigen Produzentenlandschaft, die das kreative Moment des hiesigen Film- und Fernsehschaffens ausmacht. Hier wie dort – in Brüssel wie in Berlin – scheint es an dem Verständnis zu fehlen, dass Unabhängigkeit und Vielfalt ein wirtschaftliches Fundament brauchen, dass es rechtlich zu sichern gilt.“  

+++ Gerald Hensel erklärt Julia Wadhawan im Meedia-Interview, was er mit seinem Verein Fearless Democracy vorhat. Hensel: „Wir haben drei Schwerpunkt-Themen. 1. Offenlegen: Wir wollen mit Medienpartnerschaften, eigenem Content und Pressearbeit Bewusstsein dafür schaffen, wie Internet, Zivilgesellschaft und Politik einander bedingen und zusammenhängen. 2. Hate Aid: Wir wollen Menschen Hilfeleistung stellen, die politische Gewalt im Netz erleben. (…) 3. Stärkung von Institutionen: Wir wollen Unternehmen und Institutionen, der Werbebranche beratend zur Seite stehen, die sich in einer Welt sicher aufstellen müssen, in der aufgehetzte Hysteriegeschwader im Netz zum Daily Business gehören oder in der gar nicht klar ist, was man braucht, um seinen Job als Institution zu erfüllen.“ 

+++ David Denk fasst auf der SZ-Medienseite alles Wissenswerte das neue Pro-Sieben-Format „Global Gladiators“ zusammen: „Global Gladiators heißt im Sendersprech übrigens ‚Reality-Game-Show‘, weil die acht Promi-Kandidaten nicht nur in zwei Teams gegeneinander antreten, sondern auf ihrer Namibia-Expedition auch auf engstem Raum in einem umgebauten 24 Quadratmeter kleinen Fracht-Container zusammenleben, auf Schritt und Tritt beobachtet von 26 Kameras. Vor ProSieben ist eben kein TV-Trend der vergangenen 20 Jahre sicher.

+++ Heinz Sielmann wäre morgen hundert Jahre alt geworden. Viola Schlenz nimmt das zum Anlass, sich auf der SZ-Medienseite der Frage zu widmen, was aus dem von ihm geprägten medialen Seditativum Tier-Doku geworden ist. Und das ist einer der Texte, von denen man gar nicht viel erwartet, die dann aber doch mehr zu bieten haben, als man dachte. Zum Beispiel eine Antwort auf die Frage, warum wir eigentlich Tier-Dokus schauen: „‚Tiere beobachten ist sicherlich die älteste Form der menschlichen Unterhaltung‘, sagt Hans Schweiger (Tierfilmer, Anm. Altpapier), ‚das haben schon unsere Vorfahren in der Steinzeit gemacht: beobachten und jagen. Nur so überlebten sie.’ Heute tun sie das eben vom Sofa aus.“ Und dann geht es noch um ein generelles Fernsehphänomen: „Die Löwen zum Beispiel. Sie schlafen bis zu zwanzig Stunden am Tag. Doch in einer typischen Tierdoku jagen sie ständig Gazellen oder Gnus, als ob sie das dauernd täten. Wird hier das Löwenleben zur Action verfälscht? ‚Das ganze Fernsehen basiert auf diesem Effekt‘, erklärt Röver, ‚Krimis vermitteln den Eindruck, der Kommissar hat einen Schusswechsel nach dem anderen, in Wirklichkeit verbringen sie viel Zeit mit Schreibtischarbeit. Auch Tierfilme sind eine Konzentration auf die spannenden Momente.‘“

+++ Die Amtszeit von Deutschlandradio-Intendant Willi Steul läuft am 8. Juni aus. Wer sein Nachfolger wird, ist immer noch nicht klar. Martin Klingst schreibt in der Zeit: "Das Deutschlandradio braucht dringend einen neuen Intendanten, denn der bisherige Amtsinhaber Willi Steul wollte schon zum 1. Mai dieses Jahres seine Amtsgeschäfte aus Altersgründen niederlegen und führt die Anstalt nur notgedrungen bis Juni weiter. Doch die beiden für die Nachfolgeregelung zuständigen Gremien, der Verwaltungs- und der Hörfunkrat, können sich nicht auf einen Bewerber einigen. Gut möglich, dass nach der entscheidenden Sitzung am 8. Juni das Deutschlandradio ohne Führung dasteht.

+++ Heike Hupertz auf der FAZ-Medienseite (für 45 Cent bei Blendle) über die offenbar ziemlich absurde Serie „Zorn“, die bei allem Durcheinander doch ganz vielversprechend klingt. „Man kann die Serie „Zorn“ schön absurd finden oder auch nur absurd. An erfrischende Genreüberschreitung denken oder an einen großen Vogel, den sich alle Beteiligten mit offenbar großer Freude leisten. Für Freunde der ‚Neuen Deutschen Welle‘ jedoch ist ‚Kalter Rauch’ fast Pflicht. So sorgfältig, wie Devid Striesow hier für sein Uralt-Video auf Ziggy Stardust geschminkt wurde; so fein, wie der Ex-Hit ‚Schwarzes Loch im All’ von G-Dur nach A-Dur wechselt; so bedächtig, wie Striesow alias Gregor Zettel alias Greg Z seinen Walkman mit sich herumträgt, um ‚Fehlfarben‘ oder ‚Grauzone‘ zu hören – da kommen wohl zwangsläufig nostalgische Gefühle auf.“ Zu sehen ist „Zorn – Kalter Rauch“ heute Abend um 20.15 Uhr in der ARD.

Das nächste Altpapier gibt es am Freitag. 

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