Von Sydney bis New York: Licht aus für den Klimaschutz

Von Sydney bis New York: Licht aus für den Klimaschutz
Strom sparen für den Klimaschutz: An der "Earth Hour" haben sich nach Angaben der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) am Samstag weltweit 126 Länder und weit mehr als 4.000 Städte beteiligt. Die Aktion gibt es seit dem Jahr 2007.

Um Punkt 20.30 Uhr Ortszeit gingen an weltbekannten Bauwerken in sonst glitzernden Metropolen rund um den Erdball für eine Stunde die Lichter aus. Australien und Asien waren als erste dran, dann folgten Afrika, Europa und Amerika. In Sydney versanken Harbour Bridge und das berühmte Opernhaus im Dunkeln, in Peking die Verbotene Stadt, in Dubai der vor kurzem eröffnete "Burj Chalifa", mit 828 Metern das höchste Haus der Welt.

In Athen gingen wenig später an der Akropolis die Lichter aus, es folgte der Eiffelturm in Paris. In den USA machten  Wolkenkratzer und Wahrzeichen an der Ostküsteden Auftakt, darunter das New Yorker Empire State Building und das Chrysler-Hochhaus. Dunkel wurde es auch in Manhattans Theatermeile. In der Hauptstadt Washington wurde die Beleuchtung in der mächtigen anglikanischen National Cathedral ausgeknipst, die als zentrales Gebetshaus der Vereinigten Staaten gilt.

Dynamostrom für Berliner Bär

In Berlin knipsten Umweltsenatorin Katrin Lompscher und Christine Kolmar von der Umweltstiftung WWF die Beleuchtung des Brandenburger Tors aus, das Rote Rathaus versank im Dunkeln. "Wir wollen ein Signal für den Klimaschutz setzen und zeigen, dass jeder einzelne etwas tun kann", sagte Kolmar. "Allerdings sind auch die Regierungen aufgefordert, sich stärker für dem Umweltschutz einzusetzen."

Um das Brandenburger Tor versammelten sich ihren Angaben zufolge einige hundert Menschen. Viele Vorbeikommende nutzten eines der drei aufgestellten Fahrräder, um mit den Dynamos den Berliner Bären und den WWF-Pandabären anzustrahlen. "Das ist der schönste Urstrom, den man kriegen kann", sagte Kolmar. In Deutschland hatten sich 35 Städte für die Aktion registriert.

Start auf den Chatham Inseln

Der Startschuss für die weltweite Aktion war auf den Chatham Inseln gefallen, etwa 800 Kilometer östlich von Neuseeland. Die 600 Bewohner stellten die Dieselgeneratoren ab, um ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Singapur feierte die "Stunde für die Erde" mit einem Konzert im Esplanade Park. Der Strom, den die Musiker brauchten, wurde mit Biodiesel erzeugt. Auch das Forscherteam der Davis-Station in der Antarktis saß im Dunkeln.

Sehr ambitioniert waren die Pariser: Sie nahmen gleich 240 Bauwerken und Monumenten den Strom - Nôtre Dame und Seine-Brücken, Oper Garnier und Invalidendom, Panthéon und Concorde-Platz. Auch der Élyséepalast schloss sich der Aktion an. Der Eiffelturm war zwar nur für fünf Minuten nicht erleuchtet, dafür wurden zu Füßen des stählernen Wahrzeichens 1600 Kerzen angezündet. Sie bildeten gemeinsam die Zahl 60 - Symbol für 60 Minuten, die Dauer der Aktion.

London zappenduster

Auch der Buckingham Palast in London und der Sitz der britischen Regierung in der Downing Street sahen am Samstagabend zappenduster aus. Für die Klimaschutz-Aktion waren außerdem der Big Ben, die Residenz der Queen außerhalb Londons, Windsor Castle, und andere Monumente in Großbritannien eine Stunde lang verdunkelt. In Brüssel blieben das Wahrzeichen Atomium, die Grand-Place im Herzen der Stadt und andere Sehenswürdigkeiten am Samstagabend für eine Stunde lang ohne Beleuchtung. Auch die Lampen an den Autobahnen waren ausgeschaltet, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.

"Die Earth Hour gibt Millionen von Menschen eine globale Plattform, auf der sie ihre Betroffenheit über die verheerenden Folgen des Klimawandels äußern können", sagte WWF- Generaldirektor James Leapein. Bis Samstagabend MEZ hatten sich auf der "Earth Hour"-Website mehr als 5,6 Millionen Unterstützer registriert. Mit der Aktion hatte der WWF Privatpersonen, Kommunen und Schulen aufgerufen, ein Signal für den Klimaschutz an ihre Regierungen zu senden. Die "Earth Tour" startete 2007 in Sydney. Im Jahr 2008 beteiligten sich 35 Länder, 2009 waren es bereits 88.

dpa