Drei junge Amur-Leoparden haben Artenschützer im Osten Russlands in freier Wildbahn gesichtet. Von der seltensten und vom Aussterben bedrohten Großkatze der Welt seien bislang nur rund 35 Exemplare bekannt gewesen, sagte ein Sprecher des World Wide Fund For Nature (WWF) am Freitag in Frankfurt am Main. In Vietnam spürten Biologen extrem seltene Java-Nashörner auf. Speziell trainierte Spürhunde fanden in einem Nationalpark sieben Haufen, die der fast ausgestorbenen Nashornart Rhinoceros sondaicus eindeutig zugeordnet werden konnten, berichtete der WWF in Hanoi.
Auch in Bayern gab es gute Nachrichten: Nach über 100 Jahren wurde eine vom Aussterben bedrohte Fischart wiederentdeckt. Vier der Steingresslinge seien den Experten ins Netz gegangen, berichtete das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU). Die Art (Romanogobio uranoscopus) stehe europaweit auf der Liste schützenswerter Arten.
"Vielleicht können wir Aussterben verhindern"
Die in Russland fotografierten Leoparden sind etwa ein Jahr alt. Erst mit etwa zwei Jahren verließen sie die Mutter und würden zu Einzelgängern, teilte der WWF mit. Der Projektkoordinator für die Amur-Region, Frank Mörschel, erklärte: "Solche Aufnahmen stimmen uns optimistisch, dass die Schutzmaßnahmen in der Amur-Region greifen und wir das Aussterben dieser majestätischen Tiere doch noch verhindern können." Die Raubkatzen sind durch Lebensraumverlust, Beutetiermangel und Wilderei wegen ihres schönen gefleckten Fells bedroht.
In welchem Nationalpark die Java-Nashörner entdeckt wurden, verrieten die Naturschützer nicht - um Wilderer abzuhalten. Die Art war früher in Südostasien weit verbreitet, ist aber in den meisten Ländern ausgerottet. Exemplare gibt es nur noch auf Java und in Vietnam. Auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten steht das Java-Nashorn als kritisch gefährdet - der letzten Stufe vor dem Aussterben. Das Horn der Tiere ist als Heilmittel in der traditionellen Medizin hoch begehrt.