Benedikt XVI. beendet Besuch in Tschechien

Benedikt XVI. beendet Besuch in Tschechien
Zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in Tschechien hat Papst Benedikt XVI. vor allem an die Jugend appelliert. Die jungen Leute seien die Zukunft der Kirche, sagte er.

Papst Benedikt XVI. hat zum Abschluss seines dreitägigen Tschechien-Besuchs im Wallfahrtsort Stara Boleslav (Altbunzlau) vor mehr als 50.000 Menschen zur Gottestreue aufgerufen. "Es ist gewiss nicht einfach, denn der Glaube ist immer vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt", sagte der Papst am Montag bei einer auf Italienisch vorgetragenen Predigt. "Aber wenn wir uns von Gott, der die Wahrheit ist, anziehen lassen, wird der Weg eindeutig, weil wir Gottes Kraft der Liebe erfahren".

Im Anschluss an den Freiluftgottesdienst wandte sich das Oberhaupt der katholischen Kirche speziell an die Jugend, die nach Kirchenangaben die Hälfte des Publikums ausmachte. "Danke für eure Anwesenheit hier, die mir ein Gefühl des Enthusiasmus und der Großzügigkeit gibt, die so charakteristisch für die Jugend ist", sagte Benedikt unter Applaus: "Mit euch zusammen zu sein, lässt den Papst sich jung fühlen." Die Jugend sei die Hoffnung der Kirche, fügte er hinzu.

Mehrheit ist atheistisch

Viele der jugendlichen Gläubigen hatten schon über Nacht in einem Zeltdorf auf den Papst gewartet. Die 17-jährige Veronika Cizkova etwa meinte: "Vielleicht werden Menschen, die nicht glauben, ihre Meinung ändern und ihren Groll nicht mehr gegen die Kirche richten." In Tschechien bezeichnet sich die Mehrheit der Bevölkerung als Atheisten, nur knapp ein Drittel bekennt sich zur katholischen Kirche.

Benedikt XVI. richtete auch auf Slowakisch, Polnisch und Deutsch einige Worte an die rund 3.000 ausländischen Pilger. "Eure Teilnahme an diesem Fest des Glaubens und der Hoffnung ist ein Zeichen dafür, dass ihr in Jesus Christus und in der Gemeinschaft der Kirche die Antworten auf eure Fragen und inneren Wünsche sucht", sagte er für Gäste aus den deutschsprachigen Staaten.

Stara Boleslav ist das Zentrum der tschechischen Wallfahrt: Fürst Wenzel soll dort im Jahr 929 oder 935 von seinem Bruder Boleslav erschlagen worden sein. Anschließend drängte Boleslav der Überlieferung nach selbst auf die Heiligsprechung von Wenzel. So entstand bereits ab Ende des 10. Jahrhunderts ein Wenzel-Kult, der mittlerweile mit der Nationalwallfahrt am 28. September als bedeutendstes geistliche Ereignis in Tschechien gilt. Am Montagabend wurde Benedikt zurück in Rom erwartet.

epd