Der zuständige EU-Sozialkommissar Laszlo Andor sagte der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe), die registrierte Jugendarbeitslosigkeit liege zwar nur bei 7,8 Prozent. Die wahre Jugendarbeitslosigkeit sei aber viel höher. Viele der arbeitslosen Jugendlichen seien Migranten oder Außenseiter der Gesellschaft. "Aus Sicht der EU-Kommission muss die deutsche Politik sich um diese Gruppe viel stärker kümmern", sagte der EU-Sozialkommissar.
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"In Deutschland gibt es 370.000 arbeitslose Jugendliche, die nicht in den offiziellen Statistiken auftauchen, weil sie nicht nach Arbeit suchen und nicht in Ausbildung oder Schulung sind. Das ist eine sehr hohe Zahl, die ein Grund zur Sorge ist", sagte Andor der Zeitung.
Der EU-Kommissar kritisierte zugleich, dass der deutsche Ansatz bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit zu stark auf die offiziell registrierten arbeitslosen Jugendlichen konzentriert sei. "Deutschland muss mehr tun, um die Jugendgarantie, wonach jeder Jugendliche unter 25 Jahren nach vier Monaten einen Job, Ausbildungs- oder Praktikumsplatz erhalten soll, umzusetzen", forderte Andor.