Der vor zwei Jahren mit 40 Millionen Euro gestartete Entschädigungsfonds war zum Jahresanfang nahezu aufgebraucht, obwohl längst nicht alle Anträge bearbeitet waren.
###mehr-artikel###
Um das Aus für die Entschädigungsleistungen abzuwenden, wollen Bund und Länder den Fonds aufstocken. Nach ihren Schätzungen sind dafür bis zu 200 Millionen Euro, also das Fünffache der ursprünglich geplanten Kosten, notwendig. Die konkrete Summe soll ermittelt werden, wenn die Frist für die Anträge ausläuft. Ehemalige Heimkinder haben noch bis 30. September Zeit, auch formlos eine Entschädigung zu beantragen.
Familienministerin Schwesig sagte, niemand werde im Regen stehen gelassen. Alle Betroffenen, die Hilfeleistungen in Anspruch nehmen wollen und die Voraussetzungen dafür erfüllen, würden diese auch erhalten, sagte sie in Berlin.Opfer haben Anspruch auf die Erstattung von Hilfsleistungen etwa in Form von Therapien oder Sachleistungen in sozialen Notlagen bis zu einer Höhe von 10.000 Euro. Zudem können sie Rentenersatzleistungen bekommen. Der Fonds wird je zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert.
###mehr-links###
In diesem Jahr erhält der Fonds zumindest schon einmal eine Finanzspritze über 25 Millionen Euro. Die anteiligen Leistungen wurden am Mittwoch ebenfalls vom Bundeskabinett sowie in den vergangenen Wochen bereits in den jeweiligen Länderregierungen beschlossen.