Angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika haben die Regierungen der Region und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen gemeinsamen Aktionsplan beschlossen. Auf einem Krisengipfel in der ghanaischen Hauptstadt Accra verständigten sie sich auf ein regionales Kontrollzentrum in Guinea, um den Kampf gegen die hochansteckende Infektionskrankheit zu koordinieren. Zudem verpflichteten sich die Minister zu einer verstärkten Mobilisierung aller nötigen finanziellen und personellen Ressourcen, einer besseren Überwachung und einer stärkeren Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg. Auch soll die Bevölkerung intensiver über die Krankheit aufgeklärt werden.
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Ebola bedeute eine internationale Gefahr, betonten die Teilnehmer am Ende des Gipfels von Accra am Donnerstag. Der Kampf werde aber durch massive technische und finanzielle Probleme behindert. Es gebe erhebliche Schwierigkeiten bei der Infektionskontrolle, bei der Rückverfolgung der Ansteckungen und der Logistik. Zu dem Treffen kamen elf Gesundheitsminister und Vertreter internationaler Organisationen.
Qualifizierte Ärzte und Aufklärung sind unerlässlich
Schon jetzt ist es der schlimmste Ebola-Ausbruch je: Bis Ende Juni zählte die WHO rund 760 Fälle und rund 470 Tote in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Und täglich werden es mehr. Am stärksten betroffen ist Guinea, wo die Infektionen im März bekannt wurden. Übertragen wird das Fieber durch direkten Körperkontakt und über Körperflüssigkeiten. Gegen Ebola gibt es weder Impfung noch Medikamente, die Krankheit verläuft in bis zu 90 Prozent der Fällen tödlich.
"Ärzte ohne Grenzen" begrüßten den Krisenplan: "Wir sind erfreut, dass die Gesundheitsministerien der Region und Hilfsorganisationen das Ausmaß des aktuellen Ebola-Ausbruchs anerkannt haben", erklärte Marie-Christine Férir, Notfallkoordinatorin in der Brüsseler Einsatzzentrale der Organisation. "Wir appellieren nun an die Teilnehmer des Treffens in Accra, auf ihre Versprechen schnellstens Taten folgen zu lassen." Es werde dringend qualifiziertes medizinisches Personal benötigt, Schulungen zur Behandlung von Ebola müssten organisiert werden, die Aufklärung müsse schleunigst verstärkt werden.
Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, forderte die Bundesregierung zu umgehendem Beistand auf. "Die Situation in den westafrikanischen Staaten droht täglich weiter zu eskalieren", betonte er. "Die Bundesregierung muss jetzt zusammen mit der Europäischen Union schnelle und unbürokratische Hilfe anbieten. Es braucht ein entschlossenes Vorgehen der internationalen Staatengemeinschaft, um die afrikanischen Staaten in der Bewältigung der Krise zu unterstützen."