Im ersten Halbjahr 2014 habe das Unternehmen mehr Umsatz gemacht als erwartet, teilte Weltbild am Donnerstag mit. "Weltbild ist noch nicht aus den roten Zahlen, aber die Entwicklung stimmt durchaus zuversichtlich", sagt Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Laut Mitteilung liegt der Umsatz der Weltbild-Gruppe für das Geschäftsjahr 2013/14 bei rund 610 Millionen Euro. Erwartet worden waren 604 Millionen.
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Gründe für die Trendwende seien "der loyale, große Kundenstamm, das starke Engagement der Mitarbeiter und bereits durchgeführte Sanierungsmaßnahmen", hieß es. Insolvenzverwalter Geiwitz hatte zusammen mit der Unternehmensberatung Roland Berger ein Sanierungspaket für Weltbild entwickelt. Es wird seit Februar umgesetzt. Unter anderem strich das Unternehmen knapp 1.000 Stellen in der Zentrale und den Weltbild-Filialen.
Seit Anfang Mai verhandelt Geiwitz mit dem Finanzinvestor Paragon Partners. Das Münchner Unternehmen hat einen Vorvertrag zur Übernahme von Weltbild unterschrieben. Die Unterschrift unter dem endgültigen Übernahmevertrag fehlt jedoch noch. Aus Unternehmenskreisen hieß es, man habe sich noch nicht auf einen Interessensausgleich für die gekündigten Arbeitnehmer einigen können. Größter Streitpunkt sollen die Abfindungen sein. Paragon will außerdem weitere Mitarbeiter entlassen. Zuletzt war von mindestens 100 Beschäftigten die Rede.
Geiwitz wollte sich am Donnerstag nicht festlegen, wann es zu einem endgültigen Vertragsabschluss mit Paragon kommen könnte. Die aktuellen Zahlen zeigten "den gesunden Kern des Unternehmens", betonte Geiwitz. "Das gibt uns Zeit für die Verhandlungen mit dem Investor."
Weltbild hatte Anfang Januar Insolvenz angemeldet. Der Verlag hat weltweit derzeit noch rund 4.700 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört bislang zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin.