Kirchentag und Chorfest enden mit Gottesdienst im Leipziger Stadion

Foto: epd-bild / Jens Schulze
Kirchentag und Chorfest enden mit Gottesdienst im Leipziger Stadion
Mit viel Musik und einem gemeinsamen Abendmahl haben rund 9.000 Gläubige zum Abschluss des sächsischen Landeskirchentages und des Deutschen Evangelischen Chorfestes einen Gottesdienst im Leipziger Zentralstadion gefeiert.

Unter den Gästen waren auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und der katholische Dresdner Bischof Heiner Koch.

Seit Freitag hatten den Besuchern zahlreiche Konzerte, Workshops und Podiumsdiskussionen offengestanden. Für den EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider ist der christliche Glaube auch ein Kompass für politische Haltung. "So wie ich das Evangelium verstehe, will es die Welt gestalten", sagte er am Samstag auf dem Landeskirchentag. Es gebe Richtung für ein gerechtes Zusammenleben, für den Umgang mit Schwachen und Fremden vor.

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"In unserem Glauben geht es um den langen Atem", sagte der Ratsvorsitzende. So sollten die Christen auch angesichts schwieriger Situationen - etwa bei der Flüchtlingsproblematik - nicht resignieren oder gar zynisch werden. "Wir müssen immer das tun, was wir können", sagte Schneider. Aus dem Glauben heraus seien die Christen den Menschen auf der Flucht "an die Seite gewiesen".

Anlass für den Kirchentag war auch die Einführung der Reformation im albertineschen Sachsen vor 475 Jahren. In seiner Predigt ging Landesbischof Bohl auch auf die seitdem wechselvolle Geschichte der Kirche ein. "Wir sehen zurück in Dankbarkeit für den Segen, mit dem Gott die Landeskirche auf ihrem Weg durch die Zeit geleitet hat", sagte Bohl in seiner Predigt im Abschlussgottesdienst am Sonntag.

Doch nicht immer, beispielsweise zur Zeit des Dritten Reiches, sei die Kirche dabei "dem Anspruch des Evangeliums" gerecht geworden. Heute müssten sich die Christen umso mehr für Gerechtigkeit einsetzen und keinen Unterschied zwischen den Menschen machen, mahnte der Bischof.

Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, fügte hinzu, es liege in der Hand eines jeden, für seinen Glauben einzustehen und die Grundsätze des Evangeliums zu leben. "Wo wir hier Verantwortung übernehmen, für Gerechtigkeit und Frieden einstehen, legen wir Spuren von Gottes Zukunft", sagte die Theologin.