Chiles Präsidentin will Rechte der Ureinwohner verbessern

Foto: epd-bild / Heiner Heine
Schamanin des Stammes Mapuche.
Chiles Präsidentin will Rechte der Ureinwohner verbessern
Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet hat eine Verbesserung der Rechte der Ureinwohner des Landes zugesagt.

"Trotz aller Anstrengungen, stehen wir immer noch in der Schuld der Urvölker," sagte die Präsidentin am Dienstag (Ortszeit) bei einer  Feier im Regierungspalast in Santiago de Chile aus Anlass des Tages der indianischen Völker. Bachelet kündigte unter anderen die Bildung eines Rats der indigenen Völker und eines Ministeriums für indianische Angelegenheiten an, wie die Tageszeitung "La Nación" berichtete.

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Regierungskritische Indianervertretungen warfen der Präsidentin dagegen die Fortschreibung von "Kolonialismus und Domestizierung" vor. Der chilenische Staat habe den Konflikt mit dem Mapuche-Volk begonnen und die Bildung eines Indianerministeriums erhöhe lediglich die Präsenz dieses Staates, heißt es in einer Erklärung des Mapuche-Gremiums "Rat aller Erden". Stattdessen fordert der Rat die Bildung einer Kommission zur Aufklärung der Geschichte des Mapuche-Volkes.

In dem südamerikanischen Land kommt es vor allem in den südlichen Regionen La Araucanía und Bío-bio immer wieder zu Protestaktionen vor allem der Mapuche-Indianer. Die Regierung stufte die Aktionen der Indianer bisher als "terroristische Akte" ein, was eine Anklage nach dem noch immer gültigen Anti-Terror-Gesetz und deutlich höhere Strafen ermöglicht. Mehrere Mapuche wurden auf dieser Grundlage verurteilt, was immer wieder zu neuen Protesten führte. Nach Auffassung der Ureinwohner kriminalisiert der chilenische Staat mit dem Anti-Terror-Gesetz ihren Protest und ihren legitimen Anspruch auf das Land ihrer Vorfahren.

Das sogenannte Anti-Terror-Gesetz stammt aus der Zeit der Militärdiktatur von Augusto Pinochet (1973-1990). Es erlaubt es bis zu zwei Jahre Untersuchungshaft und verbietet den Anwälten der Angeklagten Zugang zu den Ermittlungsakten in den ersten sechs Monaten. Ferner sind anonyme Zeugen zugelassen.

Die Mapuche stellen mit rund einer Million Angehörigen knapp sieben Prozent der chilenischen Bevölkerung. Sie protestieren seit Jahren gegen die Ausbeutung von Rohstoffen in ihren traditionellen Stammesgebieten durch große Bergbau- und Zellulosekonzerne.