Es sei enttäuschend, dass der diesjährige US-Bericht über Menschenhandel Thailand in die gleiche Kategorie wie Nordkorea, Iran oder Simbabwe einstufe, hieß es laut Medienberichten am Samstag aus dem Außenministerium in Bangkok. Diese Entscheidung müsse überdacht werden. Tatsächlich habe Thailand verstärkte Maßnahmen im Kampf gegen den Menschenhandel ergriffen.
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Nach dem am Freitagabend veröffentlichten Bericht des US-Außenministeriums werden in Thailand Zehntausende Migranten aus den Nachbarländern in der Sex- und Fischereiindustrie sowie als Hausangestellte ausgebeutet oder misshandelt. Verglichen mit dem Ausmaß des Problems bleibe die Vollstreckung entsprechender Gesetze mangelhaft. Außerdem behindere Korruption auf allen Ebenen den Kampf gegen Menschenhandel.
Die Autoren des Berichtes stuften Thailand in die unterste Länder-Kategorie drei herab. Dies erlaubt es den USA, innerhalb von drei Monaten über Sanktionen zu entscheiden. Thailands Nachbar Malaysia wurde ebenfalls in die unterste Kategorie herabgestuft.
Bis zu 30 Millionen weltweit Opfer von Menschenhandel
Im US-Bericht wurden Maßnahmen gegen den Menschenhandel in 188 Staaten untersucht. Nach Schätzungen sind derzeit zwischen 20 und 30 Millionen Menschen weltweit Opfer von Menschenhandel und Sklaverei.
Thailands neuer Machthaber, Juntachef Prayuth Chan-ocha, hatte zuvor in seiner wöchentlichen Fernsehansprache am Freitag erklärt, er werde das Problem des Menschenhandels aus der Welt schaffen. Vor gut einem Monat hatte das Militär in dem südostasiatischen Land geputscht.