Die Kirchen einigten sich bei einem ökumenischen Treffens in Bossey bei Genf auf einen jährlichen Gebetstag für die friedliche Wiedervereinigung der verfeindeten Staaten, teilte der Weltkirchenrat am Freitag mit. Weiter empfahlen die Teilnehmer regelmäßige Treffen der Kirchen aus Nord- und Südkorea. So sollen im Zusammenhang mit dem Gebetstag ökumenische Konsultationen stattfinden.
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Der Gebetstag soll jeweils an dem Sonntag vor dem 15. August stattfinden. In Nord- und Südkorea gilt der 15. August 1945 als Tag der Unabhängigkeit Koreas. Es ist das Datum der Kapitulation Japans, das Korea seit 1910 annektiert hatte. Der Weltkirchenrat wird seinen fast 350 Mitgliedskirchen empfehlen, den Gebetstag zu unterstützen. Weiter sollen junge Menschen aus der ganzen Welt eingeladen werden, sich für den Frieden auf der Halbinsel einzusetzen. Bei seinem Besuch in Südkorea will Papst Franziskus eine Messe für Frieden und Versöhnung in dem geteilten Land feiern. Franziskus hält sich vom 13. bis 18. August in Südkorea auf. Anlass ist das asiatische Jugendtreffen in der Hauptstadt Seoul.
Die Christen aus dem Norden waren in Bossey durch eine Delegation der "Koreanischen Christlichen Vereinigung" vertreten. Koreaexperten betonen jedoch, diese Vereinigung sei eine staatlich gelenkte Organisation, die sich für die Interessen des Regimes von Kim Jong Un in Pjöngjang einsetze. Christen in Nordkorea sind nach Erkenntnissen von Hilfsorganisationen weltweit am stärksten verfolgt. Der Nationale Kirchenrat von Korea repräsentiert die Christen des Südens.
Der Weltkirchenrat hatte auf seiner Vollversammlung 2013 in südkoreanischen Busan zu einer friedlichen Beilegung der Konflikte zwischen dem stalinistischen Nordkorea und dem demokratischen Südkorea aufgerufen. Mitarbeiter des Ökumenischen Rates der Kirchen setzen sich seit Jahren für eine Annäherung der beiden Koreas ein.