Die durch Jesus Christus gestiftete Einheit aller Christen hebe unterschiedliche soziokulturelle Orientierungen und geschlechtsbezogene Identitäten auf, heißt es in einem Text der Vereinigten Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD), der am Dienstag in Hannover veröffentlicht wurde. Christen müssten "einander respektvoll und geduldig in Spannungen und trotz Spannungen" ertragen.
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"In Christus sind die, die an ihn glauben, die den einen Geist der Taufen empfangen haben und das eine Brot beim Abendmahl brechen eins", heißt es in dem Papier. Darin wird eingeräumt, "insbesondere hinsichtlich der Frage nach einer theologisch verantworteten Beurteilung der Homosexualität bestehen binnen- und zwischenkirchlich faktisch große Spannungen". Die Einheit der Kirche gründe jedoch nicht in Konsensen, "sondern im Geist der Liebe". Der Status der Christen sei alleine durch die Zugehörigkeit zu Christus bestimmt.
"Das leitende Prüfkriterium bildet dabei die Frage, ob eine ethische Entscheidung der Verwirklichung der biblisch bezeugten Bestimmung des Menschen und seiner Welt dient oder ihr im Weg steht", heißt es in den "Orientierungslinien zur ethischen Urteilsbildung am Beispiel der strittigen Bewertung von Homosexualität in christlicher Perspektive", die von der lutherischen Bischofskonferenz Auftrag gegeben worden waren.