Die Fälle von Kirchenasyl sind in den vergangenen Wochen stark angestiegen. Wie die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche am Dienstag in Berlin mitteilte, waren am 27. Mai 108 Kirchenasyle bekannt. Betroffen waren demnach mindestens 193 Personen, davon etwa 59 Kinder. Genau 90 Kirchenasyle seien dabei sogenannte Dublin-Fälle gewesen, hieß es. Diesen Flüchtlingen droht die Abschiebung in das europäische Land, über das sie eingereist sind.
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Anfang Mai waren 87 Kirchenasyle gezählt worden, Anfang April waren es noch 60 Fälle. Die Zahl war seit Januar mit 34 bekannten Kirchenasylen kontinuierlich angestiegen.
Das Kirchenasyl für schutzsuchende Flüchtlinge, denen bei Abschiebung Folter, Verfolgung oder andere Härten drohen, hat sich in Deutschland in den vergangenen rund 30 Jahren zu einer gängigen Praxis von Kirchengemeinden entwickelt. Das erste Kirchenasyl in der bundesdeutschen Geschichte wurde im Herbst 1983 in Berlin in der Kreuzberger Kirchengemeinde Heilig-Kreuz gewährt. Beim Kirchenasyl handelt es sich um die zeitlich befristete Aufnahme von Flüchtlingen ohne legalen Aufenthaltsstatus.