Merkel auf Katholikentag: Europa kann ein Modell für die Welt sein

Merkel auf Katholikentag: Europa kann ein Modell für die Welt sein
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält die Europäische Union für ein Modell, damit Menschen weltweit möglichst in Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenwürde leben können. Die Beziehungen zu Lateinamerika, Asien und auch Afrika müssten intensiviert werden, andere Länder müssten aber auch bereit sein, von Europa zu lernen. "Wir stehen mit offenen Herzen und offenem Gesicht bereit", sagte Merkel am Freitag in Regensburg auf dem Katholikentag.

Die Kanzlerin warb für mehr internationale Zusammenarbeit, um die ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen bewältigen zu können. "Viele Probleme können wir in Europa nicht allein lösen, sondern nur international." Dabei gefragt sei allerdings eine transatlantische Bereitschaft, Regeln einzuhalten, unterstrich die Kanzlerin, die mit viel Beifall begrüßt wurde.

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Durchaus besorgt zeigte sich die deutsche Regierungschefin hinsichtlich des Ausgangs der Europawahlen über extremistische Tendenzen, "die es leider auch in Europa gibt". Merkel rief dazu auf, dagegen entschieden vorzugehen. Auch wenn manche Entscheidungen etwas längern dauerten, zeichne sich die Europäische Union dadurch aus, dass immer Lösungen gefunden worden seien. "Keine Gräben können so tief, keine Mauern so hoch sein, dass sie nicht überwunden werden könnten", ergänzte Merkel. Die Kanzlerin diskutierte auf einer Veranstaltung über die Frage: "Hat die Welt noch einen Platz für Europa?"

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, wies daraufhin, dass die Zukunft Europas nach der Europawahl aber auch durch die Ukraine-Krise vor einer neuen Herausforderung stehe und an Bedeutung gewinne. Werte wie Freiheit und Demokratie, die in Westeuropa lange Zeit als selbstverständlich galten, seien "keine Selbstläufer", sagte Glück.