Ceylan widmete seinen Preis der Jugend in seinem Heimatland und den Menschen, die dort im Lauf des Jahres ihr Leben gegeben haben. Sein Film ist eine feine Analyse der Macht- und Besitzstrukturen in der heutigen anatolischen Provinz. Seit der Goldenen Palme für "Yol - Der Weg" im Jahr 1982 konnte erstmals wieder ein türkischer Film in Cannes den Hauptpreis erringen.
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Als bester Schauspieler wurde der Brite Timothy Spall für seine Verkörperung der Titelfigur des Films "Mr. Turner", dem englischen Romantik-Maler J. M. W. Turner, ausgezeichnet. Den Preis für die beste weibliche Darstellerin bekam die Amerikanerin Julianne Moore, die in "Map to the Stars" eine alternde Hollywood-Diva verkörpert.
Den Grand Prix, den zweiten Hauptpreis des Festivals, verlieh die Jury unter dem Vorsitz der neuseeländischen Regisseurin Jane Campion dem italienischen Film "Le meraviglie" von Alice Rohrwacher. In dem Film geht es um ein junges Mädchen in einer Imkerfamilie in der heutigen Toskana. Der Amerikaner Bennett Miller bekam für sein Drama "Foxcatcher", in dem es um zwei Sportler und ihren Millionärssponsor geht, den Preis für die beste Regie. Für das beste Drehbuch wurde der Russe Andrej Zwjaginzew für seinen Film "Leviathan" ausgezeichnet, der Korruption und Verkommenheit in der russischen Provinz anprangert.
Der Jury-Preis wurde in diesem Jahr geteilt: Er ging an den jüngsten und den ältesten Regisseur des diesjährigen Wettbewerbs: an den 25-jährigen Xavier Dolan für seinen Film "Mommy", der zum Publikumsliebling aufstieg, und an den 83-jährigen Jean-Luc Godard und sein experimentelles Filmessay "Adieu au langage". Insgesamt 18 Produktionen konkurrierten in diesem Jahr um die Goldene Palme.