Geschäftsführer Günter Burkhardt sagte am Mittwoch in Berlin, für ein entsprechendes Bundesprogramm hätten bis Ende Februar 76.000 Anträge vorgelegen. Plätze gibt es aber nur für 5.000. "Letztendlich ist das ein Lotteriespiel", sagte Burkhardt.
###mehr-links###
Bund und Länder hatten bislang die Aufnahme von insgesamt 10.000 syrischen Flüchtlingen im Rahmen von zwei Aufnahmeprogrammen zugesagt. Die Plätze im ersten Kontingent für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge sind bereits ausgeschöpft. Das zweite bereits im Dezember beschlossene Programm, über das Familienangehörige von in Deutschland lebenden Syrern einreisen können, läuft gerade erst an. Daneben gibt es Länderprogramme, bei denen es ebenfalls Möglichkeiten zum Nachzug von Verwandten in Deutschland lebender Syrer gibt.
###mehr-artikel###
Die Flüchtlingsorganisation kritisiert dabei aber die hohen Hürden für die Betroffenen. Für die Länderprogramme müssen die hier lebenden Verwandten vorweisen, dass sie für den Lebensunterhalt der Angehörigen aufkommen können. Burkhardt zufolge müssen in der Regel 350 Euro plus Wohn- und eventuelle Behandlungskosten aufgebracht werden. Im Bundesprogramm sei der Nachweis nicht zwingend. Es sollen aber "vorrangig" Menschen aufgenommen werden, die eine entsprechende Verpflichtungserklärung nachweisen können. Die Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen würden damit privatisiert, kritisierte Burkhardt.
Burkhardt kritisierte zudem, dass sich die Programme nur auf einige Länder beschränken würden darunter der Libanon und Jordanien, wo derzeit besonders viele syrische Flüchtlinge leben. Syrer mit Verwandten in Deutschland, die beispielsweise nach Libyen geflüchtet seien, hätten dagegen keine Chance, legal nach Deutschland zu kommen.