Landesbischof Meister fordert freie Wohnort-Wahl für Flüchtlinge

Landesbischof Meister fordert freie Wohnort-Wahl für Flüchtlinge
Wohnen, wo man will? Für EU-Bürger selbstverständlich. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister fordert dieses Recht jetzt auch für Flüchtlinge.

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"Eine freie Wahl lässt auf eine bessere Integration hoffen", schreibt Meister in einem Beitrag für die hannoversche "Evangelische Zeitung". Die geltenden Dublin-Verordnungen der EU weisen die Zuständigkeit für Asylverfahren allein den Erstaufnahmeländern an den Außengrenzen zu.

Die betroffenen Länder würden mittlerweile überproportional beansprucht, warnte Meister. Die Folge seien dort eine Überforderung und zum Teil menschenrechtswidrige Behandlungen von Flüchtlingen. Meister unterstützt mit seinem Votum ein Memorandum, das ein Bündnis von Flüchtlings- und Wohlfahrtsorganisationen vorgelegt hat. Dazu gehören unter anderen die Diakonie, "Pro Asyl" und der Paritätische Wohlfahrtsverband.

"Asylsuchende werden vermutlich eher in die Länder gehen, in denen sie die Unterstützung ihrer dort lebenden Familien und Communities finden", argumentiert der Bischof. Die sogenannte Sekundärwanderung innerhalb der EU könne durch das Prinzip der freien Wahl vermindert werden. Ein Ausgleichsfonds werde nötig sein, um die gleichmäßige Belastung der Mitgliedsstaaten zu gewährleisten.