Die Bundesregierung solle gegenüber Sudan ihren Einfluss geltend machen, damit das Urteil nicht vollstreckt werde, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der "Bild"-Zeitung (Online-Ausgabe): "Mir erscheint der Fall und Gerichtsbarkeit völlig abstrus zu sein."
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Die im achten Monat schwangere Sudanesin wurde in Khartum wegen Ehebruchs und Abfall vom islamischen Glauben zu 100 Peitschenhieben und Tod durch den Strang verurteilt. Ihr Rechtsanwalt kündigte an, das Urteil anzufechten. Nach Angaben von Amnesty International hatte den Richter über den Online-Kurznachrichtendienst Twitter mit den Worten: "Wir haben Ihnen drei Tage Zeit gegeben zu widerrufen, aber Sie bestehen darauf, nicht zum Islam zurückzukehren."
Hintergrund ist laut Amnesty, dass die Ehe der 27-Jährigen mit einem südsudanesischen Christen unter dem sudanesischen Scharia-Gesetz als ungültig angesehen wurde. Die junge Frau sitzt gemeinsam mit ihrem 20 Monate alten Sohn in Haft. Die Todesstrafe soll frühestens zwei Jahre nach der Entbindung vollstreckt werden.