Hochrechnungen zufolge errangen Modi und seine Wahlallianz eine deutliche Mehrheit im Unterhaus, wie indische Medien am Freitag berichteten. Damit kann Modi als nächster Premierminister Indiens eine starke Regierung bilden. Die bisher regierende Kongress-Partei verliert die Macht.
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Modis Allianz kommt auf mehr als 300 der 543 Parlamentssitze, die alteingesessene Kongress-Partei unter Führung von Sonia Gandhi hat künftig nur noch knapp 70 Mandate. Der Kongress-Partei wird die momentane Wirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit angelastet.
Es war die größte demokratische Wahl der Geschichte: Rund 551 Millionen Inder hatten in einem fünfwöchigen Wahlmarathon in 930.000 Wahllokalen ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung war mit 66,4 Prozent so hoch wie nie zuvor in der Geschichte des Landes.
Der 63-jährige Modi, der sich vom Teeverkäufer an die Spitze der Bharatiya Janata Party (BJP) hochgearbeitet hat, gilt als Hoffnungsträger der indischen Unternehmen. Er ist politisch jedoch eine polarisierende Figur. Gegner beschuldigen ihn, als Regierungschef seines Heimatstaates Gujarat die brutalen Ausschreitungen zwischen Muslimen und Hindus 2002 absichtlich nicht gestoppt zu haben. Dabei waren mehr als 1.000 Menschen - die Mehrzahl Muslime - ums Leben gekommen. Die USA verweigerten Modi daher bislang ein Einreise-Visum.