Die Zahl der an den EU-Außengrenzen aufgegriffenen irregulären Einwanderer ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das geht aus dem Jahresbericht der EU-Grenzschutzagentur Frontex hervor, den die Behörde am Mittwoch in Warschau und Brüssel vorstellte. Demnach wurden 2013 rund 107.000 Migranten an den Grenzen entdeckt, während es 2012 rund 72.500 Menschen waren. Die jüngsten Zahlen seien trotz des Anstiegs nicht ungewöhnlich, erläuterte Frontex: Sie seien vergleichbar mit denen von 2009 und 2010.
###mehr-artikel### Während des Arabischen Frühlings im Jahr 2011 wurden nach Angaben der europäischen Grenzschützer sogar 141.000 irreguläre Einwanderer registriert. Die meisten Menschen kamen im vergangenen Jahr aus Syrien, Eritrea, Afghanistan und Albanien. Der Zustrom aus dem Bürgerkriegsland Syrien ist auch ein Grund für einen deutlichen Anstieg der Asylanträge in Europa. Konstant blieb die Zahl derjenigen, die ohne gültige Aufenthaltspapiere in einem EU-Land angetroffen wurden: Die Zahl von 354.000 ist laut Frontex mit mehreren Vorjahren vergleichbar.
Frontex rechnet damit, dass der Druck der irregulären Einwanderung in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Unter anderem vermutet die Agentur, dass noch mehr Menschen von Nordafrika und der Türkei aus die lebensgefährliche Bootsreise über das Mittelmeer antreten werden. Die Grenzschützer stellen auch fest, dass immer mehr Menschen mit gefälschten Pässen und anderen Dokumenten kommen, anstatt heimlich mit direkter Hilfe eines Schleppers einzureisen. Der Missbrauch legaler Einreisemöglichkeiten erlaube es Schleuserbanden, in sicherer Entfernung im Hintergrund zu operieren, stellt Frontex fest.