UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zu Gesprächen im Südsudan

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zu Gesprächen im Südsudan
Inmitten anhaltender Gefechte zwischen Rebellen und der Armee im Südsudan hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Dienstag die Hauptstadt Juba besucht.

Im Laufe seines eintägigen Aufenthalts sollte Ban mit Präsident Salva Kiir zusammentreffen. Dieser plant angeblich noch diese Woche direkte Gespräche mit Rebellenführer Riek Machar. Unterhändler beider Seiten einigten sich auf humanitäre Korridore und eine Waffenruhe, die an diesem Mittwoch beginnen soll. Mehrere UN-Organisationen wiesen daraufhin, dass der Konflikt dramatische Folgen haben werde, falls der Zugang für Helfer nicht verbessert werde.

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Das Welternährungsprogramm warnte vor möglichen Engpässen bei der Nahrungsmittelversorgung. Sollte der Zugang für humanitäre Helfer nicht gewährleistet werden, drohe eine Hungerkatastrophe. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) berichtete von einem Flüchtlingsstrom aus der Stadt Nasir, die am Wochenende von Regierungstruppen eingenommen worden war. Mehr als 11.000 Menschen seien seitdem über die Grenze nach Äthiopien geflohen. Weitere Flüchtlinge seien auf dem Weg. Bei ihnen handele es sich um ethnische Nuer, die Rebellenführer Machar unterstützen.

Unterhändler von Rebellen und Regierung unterzeichneten am Montag in Addis Abeba eine Vereinbarung, die dem epd vorliegt. Diese sieht die Öffnung von Korridoren für humanitäre Transporte innerhalb des Landes sowie aus dem Ausland vor. Zwischen dem 7. Mai und dem 7. Juni soll zudem eine Waffenruhe gelten, um die Einlagerung von Hilfsgütern zu ermöglichen.

Bürgerkrieg zwischen den Volksgruppen der Nuer und der Dinka

Südsudans Präsident Kiir und Rebellenführer Machar sollen sich zudem auf ein persönliches Treffen am Freitag in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba geeinigt haben. Das berichtete die "Sudan Tribune" am Dienstag unter Berufung auf Diplomaten. Es wäre das erste direkte Gespräche der beiden seit Beginn der Kämpfe am 15. Dezember.

Am Montag hatten die Rebellen erklärt, die wichtige Ölstadt Bentiu im Norden des Landes zurückerobert zu haben. Bentiu ist die Hauptstadt des südsudanesischen Bundesstaates Unity, der an den Sudan grenzt. Die Region ist Brennpunkt der Auseinandersetzungen beider Seiten.

Nach Schätzungen der UN sind bei dem Konflikt bislang mehr als 10.000 Menschen getötet und mehr als eine Million vertrieben worden. Der Machtkampf zwischen Kiir und seinem ehemaligen Vize Machar hat sich mittlerweile zu einem Bürgerkrieg zwischen den Volksgruppen der Nuer und der Dinka ausgeweitet. Der Südsudan ist seit Juli 2011 ein unabhängiger Staat und gilt als eines der unterentwickeltsten Länder der Welt.