Eine Million Menschen auf Homosexuellen-Parade in São Paulo

Foto: dpa/Sebastiao Moreira
Eine Million Menschen auf Homosexuellen-Parade in São Paulo
Bei der traditionellen Homosexuellen-Parade in São Paulo sind am Sonntag (Ortszeit) mehr als eine Million Menschen auf die Straße gegangen.

Die Schwulen und Lesben zogen in fantasievollen Kostümen zu Samba-Musik durch die brasilianische Metropole. Im Mittelpunkt der Großdemonstration stand der Kampf gegen Homosexuellenfeindlichkeit. Die Teilnehmer forderten den brasilianischen Kongress auf, ein geplantes Gesetz zur Bestrafung von Homophobie zu verabschieden. Das Vorhaben wurde im Dezember 2013 bereits vom Senat gebilligt.

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Präsidentin Dilma Rousseff versprach via Kurznachrichtendienst Twitter, die Rechte von Schwulen und Lesben zu stärken. Auch die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Erzdiözese von São Paulo schickte eine Grußbotschaft an die Teilnehmer. Alle Christen sollten sich dafür einsetzen, die Ungerechtigkeiten gegenüber Homosexuellen zu überwinden, hieß es.

Auf der Parade erinnerten die Organisatoren daran, dass alle 26 Stunden in Brasilien ein Mensch wegen seiner sexuellen Orientierung ermordet wird. Im vergangenen Jahr wurden 330 Lesben, Schwule und Transvestiten Opfer von homophober Gewalt. Damit gehöre Brasilien zu den für Homosexuelle gefährlichsten Staaten weltweit, sagte der Aktivist Fernando Quaresma. Nach Angaben der Homosexuellen-Organisation "Gay do Bahia" ist die Gewalt gegen Schwule und Lesben seit Amtsantritt von Rousseff 2011 um 14,7 Prozent angestiegen.

Die brasilianische Verfassung verurteilt zwar jede Form von Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung. In der Praxis werden Schwule und Lesben aber häufig Opfer von Polizei-Willkür und grundlos in Haft genommen. Im Nordosten Brasiliens haben es sogar Todesschwadrone auf Schwulen und Lesben abgesehen.