Bundesverband für NS-Verfolgte kritisiert russische Medien

Bundesverband für NS-Verfolgte kritisiert russische Medien
Der Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte hat russische Medien für ihre Berichterstattung in der Ukraine-Krise kritisiert.
25.04.2014
epd
Jasmin Maxwell

Einige Medien bezeichneten ukrainische Politiker als "Sau-Juden" oder als Nazis, sagte Vorstandsmitglied Alexander Bakalejnik am Donnerstag in Köln dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es hätten ihn Menschen angerufen, die von der Berichterstattung der Medien tief betroffen seien.

###mehr-artikel###

Große Bestürzung habe bei NS-Überlebenden, die der Verband betreue, auch die Meldung über antisemitische Flugblätter in der ostukrainischen Stadt Donezk ausgelöst, sagte Bakalejnik. Darauf wurden in der vergangenen Woche Berichten zufolge alle Juden in der Stadt aufgefordert, sich in einem von pro-russischen Aktivisten besetzten Gebäude registrieren zu lassen.

Russische Medien wie das Internetportal "Russkij Mir" oder Fernsehsender instrumentalisierten NS-Vergleiche und antisemitische Parolen, um ukrainische Politiker zu diskreditieren. So werde etwa Premierminister Arseni Jazenjuk zuweilen in Verbindung zu antisemitischen Verschwörungstheorien gebracht. Andererseits würden die Politiker der Maidan-Bewegung von manchen Medien als geistige Nachfolger von ukrainischen Nazi-Kollaborateuren im Zweiten Weltkriegs bezeichnet. "Teilweise wird sogar derselbe Politiker in demselben Medium als Sau-Jude und als Nazi bezeichnet", sagte Bakalejnik.