Stiftung streicht endgültig Spenden für Garnisonkirche

Stiftung streicht endgültig Spenden für Garnisonkirche
Das von der Stiftung Preußisches Kulturerbe gesammelte Geld für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche fließt endgültig in andere Projekte.

Die Rücklage von rund sechs Millionen Euro werde nicht für das Bauvorhaben zur Verfügung gestellt und aufgelöst, bestätigte die Stiftung am Donnerstag in Bonn. Hintergrund der Entscheidung ist ein Streit der Stiftung und ihres Vorsitzenden Max Klaar mit der evangelischen Landeskirche. Der konservative Ex-Oberstleutnant Klaar ist mit der geplanten inhaltlichen Ausrichtung der Arbeit an der künftigen Garnisonkirche nicht einverstanden.

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Bis zum Sommer sollen die rund 2.000 Spender, die in den vergangenen Jahren Geld für den Wiederaufbau der im Krieg zerstörten und in der DDR abgerissenen Barockkirche gegeben haben, Vorschläge über die künftige Verwendung für andere Kulturprojekte machen. Die Spenden könnten jedoch nicht zur Garnisonkirchenstiftung umgeleitet werden, ein Beschluss von 2005 schließe dies aus, hieß es.

Die Garnisonkirchenstiftung reagierte gelassen auf die Ankündigung. Es habe bereits seit längerem unüberbrückbare Differenzen gegeben, sagte Verwaltungsvorstand Peter Leinemann. Die Spendengelder von Max Klaar seien für das aktuelle Bauvorhaben ohnehin nicht eingeplant gewesen.

Klaar, der den Wiederaufbau initiiert hatte, kritisiert auf seiner Internetseite das Nutzungskonzept für Friedens- und Versöhnungsarbeit unter anderem als "zeitgeistigen, polit-historischen Missbrauch der Garnisonkirche zur Volkspädagogik". Im Mittelpunkt des Konflikts standen auch Bedenken Klaars, die künftige Garnisonkirche könnte für die Segnung homosexueller Paare und für feministische Theologie genutzt werden. Streit gab es auch darüber, ob der Kirchturm wie früher und von Klaar angestrebt mit dem preußischen Adler gekrönt werden soll.