Während die Kinderarmut bundesweit in den vergangenen sieben Jahren langsam abgenommen habe, bleibe die Lage im Ruhrgebiet prekär, erklärte Thomas Groos vom Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung der Ruhr-Universität Bochum am Dienstag. 2013 lebte demnach jedes vierte Kind in der Region in materieller Armut.
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Im Ruhrgebiet sind nach der Erhebung der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit fast 28 Prozent der unter Dreijährigen auf Sozialleistungen angewiesen. Damit sei die Quote der unter Dreijährigen fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung des Ruhrgebiets mit 15,2 Prozent, hieß es. Bundesweit liegt der Anteil der unter Dreijährigen, die auf Hartz IV angewiesen sind, bei 17,3 Prozent.
Auch beim Rückgang der Armut schneiden Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet vergleichsweise schlecht ab. Bundesweit seien die Quoten der Hartz-IV-Bezieher von 2007 bis Juni 2013 bei Erwachsenen um 1,5 Prozentpunkte und bei Kindern um vier Prozentpunkte gesunken. In NRW gingen im selben Zeitraum die Hartz-IV-Quoten der Gesamtbevölkerung und bei unter Dreijährigen lediglich um 0,5 beziehungsweise drei Prozentpunkte zurück.
Zwar habe sich im Ruhrgebiet die Quote bei armen Kleinkindern in dieser Zeit um vier Prozentpunkte von 31,9 auf 27,9 Prozent verringert, hieß es. Doch hätten sich weite Teile Ostdeutschlands im selben Zeitraum wesentlich positiver entwickelt, unterstrich Groos. Dort betrugen die Rückgänge zwischen zehn und 19,2 Prozentpunkten.