Nach Angaben des Aktionsbündnisses "Sicherung der Hebammenarbeit" zogen rund 4.000 Menschen, darunter viele Kinder, vom Bundeskanzleramt zum Bundesgesundheitsministerium.
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Dabei verwiesen die Demonstranten unter anderem auf den gesetzlichen Anspruch von Frauen auf eine Geburtsvorsorge und -nachsorge durch eine Hebamme und die verpflichtende Präsenz einer Hebamme bei der Geburt. Sie forderten eine tragfähige Lösung zum Erhalt der freien Geburtshilfe in Deutschland.
"Der breite und massive Protest muss endlich auch von der Politik ernst genommen werden", forderte etwa Christine Bruhn, Geschäftsführerin des Geburtshauses in Berlin-Charlottenburg. Zugleich warnten die Hebammen vor einer Kostenlawine, die auf die Krankenkassen zurollt, sollten künftig Klinikärzte Kinder zur Welt bringen müssen.
Kompromiss als "Schnellschuss" kritisiert
Hauptproblem sind aktuell zu teure Versicherungsprämien für freiberufliche Hebammen. So müssen Hebammen, die Geburtshilfe anbieten, ab Juli rund 5.000 Euro pro Jahr für die verpflichtende Versicherung zahlen. Hebammen, die sich auf Vor- und Nachsorge beschränken, zahlen weniger.
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Der aktuelle Haftpflichtvertrag mit dem Hebammenverband läuft bis Juli 2015. Am Freitag bestätigte der Versicherungsmakler Securon, dass neue Versicherungsgesellschaften für einen Gruppenhaftpflichtvertrag gewonnen werden konnten, der dann bis Juli 2016 laufen soll. Mit dem Anschlussvertrag sollen die Kosten auf voraussichtlich auf mehr als 6.000 Euro steigen. Ob es nach Sommer 2016 noch eine für freiberuflich tätige Hebammen bezahlbare Berufshaftpflichtversicherung geben wird, ist derzeit unklar.
Der am Freitag vom Verband der Versicherungswirtschaft vorgestellte Kompromiss, wonach die Hebammen ein weiteres Jahr eine zur Berufsausübung notwendige Haftpflichtversicherung erhalten, wurde von den betroffenen Hebammen scharf kritisiert. "Das ist für uns ein überteuerter kurzfristiger Schnellschuss! Von einer Lösung ist das weit entfernt!", sagte die Hebamme Gudrun Lorenz aus Berlin-Niederschönhausen.