Wie der Hebammenverband am Freitag mitteilte, konnten neue Versicherungen für einen Gruppenhaftpflichtvertrag gewonnen werden. Demnach gibt es einen neuen Vertrag bis Juli 2016. Der aktuelle Haftpflichtvertrag mit dem Hebammenverband drohte im Juli 2015 ohne Anschluss auszulaufen, weil ein Versicherer ausstieg. Das wäre das Ende des Berufszweigs gewesen. Allerdings schlagen die freiberuflichen Hebammen weiter Alarm, weil die Prämien erneut steigen werden.
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Laut Hebammenverband sollen die Kosten dem neuen Vertrag zufolge um 20 Prozent auf dann über 6.000 Euro im Jahr angehoben werden. Ab diesem Juli müssen freiberufliche Hebammen, die Geburtshilfe anbieten, rund 5.000 Euro für die verpflichtende Versicherung zahlen. Hebammen, die sich auf Vor- und Nachsorge beschränken, zahlen weniger.
Der Hebammenverband appellierte an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), trotz des neuen Versicherungsangebots eine politische Lösung für das Haftpflichtproblem zu finden. Die Prämienspirale müsse gestoppt werden, sagte Verbandspräsidentin Martina Klenk. Das neue Angebot sei keine Lösung, "sondern Stückwerk und bedeutet für die Hebammen ein Sterben auf Raten", sagte Klenk.