Luther sei zwar wie auch die anderen Reformatoren der Auffassung gewesen, das Glaube und Gewissen frei sind und die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden gewaltlos sein müsse, stellten die Initiatoren fest. Luther selbst aber habe sich daran "nicht immer gehalten". Besonders widersprüchlich sei seine Haltung zum jüdischen Glauben gewesen. Wie andere christliche Theologen wurden auch von Luther die Juden verantwortlich gemacht für den Tod Jesu.
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Zuletzt hatte der Kriminologe Christian Pfeiffer die evangelische Kirche zur grundlegenden Aufarbeitung der Folgen von Martin Luthers Antijudaismus aufgefordert. "Das Spektrum der Möglichkeiten reicht von einer Historikerkommission, wie sie etwa das Auswärtige Amt oder verschiedene große Firmen eingesetzt haben, bis hin zu einem sorgfältig vorbereiteten und gründlich dokumentierten Symposium", heißt es in einem Beitrag des Direktors des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen für das Magazin "Cicero" (Aprilausgabe).
Die Ausstellung im Kreuzgang des Augustinerklosters kann bis 17. April montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 15 Uhr besichtigt werden.