Erste Gewalt bei afghanischer Präsidentenwahl

Erste Gewalt bei afghanischer Präsidentenwahl
Bei der Präsidentenwahl in Afghanistan ist es zu ersten sporadischen Anschläge und Angriffen der Taliban gekommen.

Ein Sprecher der Regierung der ostafghanischen Provinz Logar sagte, in einem Wahlzentrum sei am Samstag ein Sprengsatz detoniert. Zwei Wähler seien verletzt worden. Nach Angaben der Polizei wurde in der ostafghanischen Provinz Wardak in zwei Distrikten auf Wahlzentren geschossen. Aus der Hauptstadt Kabul wurden zunächst keine Zwischenfälle gemeldet. Die radikal-islamischen Taliban haben Anschläge am Wahltag angekündigt. Die 352.000 afghanischen Sicherheitskräfte sind in höchster Alarmbereitschaft.

###mehr-artikel###Rund zwölf Millionen Wähler sind aufgerufen, einen Nachfolger für Präsident Hamid Karsai zu bestimmen, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren darf. Die Wahl gilt als Weichenstellung für die Zukunft des Landes, vor allem mit Blick auf den Abzug der Nato-Kampftruppen bis Dezember. Aussichtsreichste Kandidaten sind die Ex-Außenminister Abdullah Abdullah und Salmai Rassul sowie der frühere Weltbank-Ökonom Aschraf Ghani.

Die Taliban haben in den vergangenen Wochen mit einer Serie von Terroranschlägen versucht, die Wahl zu stören. Zuletzt fiel am Freitag die deutsche Fotojournalistin Anja Niedringhaus einem Mordanschlag zum Opfer. Fast alle internationalen Wahlbeobachterteams haben infolge der Gewaltwelle ihre Mitarbeiter abgezogen.