Einen ersten offiziellen Empfang soll es bereits am Donnerstag kommender Woche (10. April) geben, wie die Salesianer Don Boscos mitteilten. Oster selbst erklärte in einer ersten Reaktion, er sei in einem Zwiespalt aus großer Ehre und Freude sowie einem gehörigen Respekt vor der neuen Aufgabe. Er "vertraue aber darauf, dass der Herrgott schon weiß, was er tut". Er "versuche, die Ernennung vor allem als Berufung zu verstehen - so, wie ich bisher auch meinen Ordens- und Priesterberuf als Berufung verstanden habe".
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Mit der Ernennung geht eine längere Vakanz zu Ende: Der Passauer Bischofsstuhl war seit Oktober 2012 nicht besetzt. Bischof Wilhelm Schraml (78) leitete als Apostolischer Administrator die Diözese aber bis September 2013 weiter. Im vergangenen November wurde er offiziell aus dem Bistum verabschiedet.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, teilte in einem Glückwunschschreiben mit: "Ich bin froh, dass die sehr lange Zeit des Wartens und der Sedisvakanz im Bistum Passau nun ein Ende hat." Die Kirche stehe vor großen Herausforderungen. Die Ernennung Osters sei ein Zeichen der Ermutigung für die Kirche im Bistum Passau, betonte der Münchner Erzbischof.
Auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gratulierte Oster zum neuen Amt. Die Ernennung sei "ein weiteres vielversprechendes Signal für den Aufbruch der katholischen Kirche in die moderne Gesellschaft". Auch die katholische Kirche stehe vor der großen Herausforderung, allen Gläubigen Werte näherzubringen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Als Wissenschaftler, Journalist und Mitglied des der Jugend zugewandten Salesianerordens habe Oster beste Voraussetzungen für seine zukünftigen Aufgaben.
Gutes ökumenisches Miteinander
Der evangelische Regensburger Regionalbischof Hans-Martin Weiss begrüßte die neue Personalie in seinem Kirchenkreis. Er wünsche sich ein gutes ökumenisches Miteinander mit Oster. Auch mit dessen Vorgänger Wilhelm Schraml sei das Verhältnis "herzlich" gewesen, sagte Weiss auf epd-Anfrage. Oster scheine ihm "ein beweglicher Kopf mit einem hohen Maß an Offenheit". Er schätze die Salesianer als Menschen, die vor allem im Sozial- und Bildungsbereich Maßstäbe setzten.
Stefan Oster wurde 1965 im oberpfälzischen Amberg geboren. Er arbeitete zunächst als Redakteur, bevor er 1988 Philosophie, Geschichte, und Religionswissenschaften studierte. 1995 trat er in den Orden der Salesianer Don Boscos ein. Ab 1996 studierte er Theologie in Benediktbeuren, 2009 wurde er zum Ordentlichen Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) Benediktbeuern ernannt.
Zu Osters großen Hobbies zählt das Jonglieren. Sein Talent stellte er auch bei öffentlichen Auftritten unter Beweis. In seiner Heimat ist er daher auch als der jonglierende Dogmatik-Professor bekannt.