Die syrisch-orthodoxe Synode wählte den 49-jährigen gebürtigen Syrer am Montag in Beirut, wie die deutsche Erzdiözese der syrisch-orthodoxen Kirche am Montag in Warburg mitteilte. Das Gremium war wegen der unsicheren Lage im Kriegsland Syrien im benachbarten Libanon zusammengetreten. Der Erzbischof ist der 123. Patriarch der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien. Er ist Nachfolger von Ignatius Zakka I., der am 21. März im Alter von 81 Jahren in einem Kieler Krankenhaus gestorben war.
###mehr-artikel###Als Patriarch trägt das neue Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche den Namen Ignatius Ephräm II. Karim. Er wurde 1965 in Syrien geboren. Nach seinem Studium im Libanon, Ägypten und Irland und seiner Mönchsweihe lehrte er seit 1988 als Dozent am Theologischen Seminar St. Ephräm in Damaskus. 1996 wurde er zum Metropoliten und Patriarchalvikar für die Erzdiözese der Syrisch-Orthodoxen Kirche im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika geweiht. Er trat außerdem als Autor mehrerer Bücher zu den Themen Liturgie, Katechese, Literatur und Geschichte hervor.
Hoffnung auf Stabilität "in schwierigen Zeiten"
Der Erzbischof der Erzdiözese Deutschland, Mor Philoxenus Mattias Nayis, begrüßte die Wahl. Er hoffe auf "Stabilität und eine fruchtbare Entwicklung in unserer Heiligen Kirche in diesen schwierigen Zeiten", erklärte er in Beirut. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien zählt zu den altorientalischen Kirchen. In ihr wird bis heute Aramäisch gesprochen, die Sprache Jesu. Seit 1980 war Ignatius Zakka I. Patriarch mit Sitz in Damaskus. Die rund 500.000 Kirchenmitglieder sind über die ganze Welt verstreut. Die syrisch-orthodoxe Kirche in Deutschland hat ihren Sitz im Kloster St. Jakob von Sarug in Warburg.