Bisher wurden die kleinen Gedenkplatten ausschließlich vor ehemaligen Wohnhäusern von Menschen angebracht, die von den Nazis ermordet wurden. Wie die "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe) berichtet, erinnern seit Montag am Kurfürstendamm im Stadtteil Charlottenburg die in den Boden eingelassenen "Stolpersteine" an die jüdische Familie Grünberg, die 1933 vor den Nazis floh und sich schließlich in Chile niederließ.
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Wie die Zeitung weiter berichtet, stößt das Verlegen der Steine für Überlebende auch auf Kritik. "Es gibt Hinterbliebene, die sagen, das Gedenken werde entwertet, wenn man auch die Überlebenden mit reinnimmt", zitiert das Blatt den Leiter der "Stolperstein"-Initiative in Charlottenburg-Wilmersdorf, Helmut Lölhöffel. Nach Angaben des ehemaligen Senatssprechers soll es nicht noch mehr "Stolpersteine" für Überlebende der NS-Zeit geben.
"Stolperstein"-Erfinder Gunter Demnig befürwortet dagegen die Erweiterung auf die Erinnerung an vertriebene NS-Opfer. Er sei "stinksauer auf die konservativen und provinziellen Berliner", sagte er der Zeitung und ergänzte: "Die 'Stolpersteine' sind meine Idee. Wenn man das Projekt nicht erweitert, mache ich Schluss."