Syrisch-orthodoxe Gläubige trauern um Patriarchen

Syrisch-orthodoxe Gläubige trauern um Patriarchen
Mehrere tausend Gläubige der Syrisch-Orthodoxen Kirche haben sich am Sonntag im westfälischen Warburg von ihrem Oberhaupt verabschiedet. Zu der Trauerfeier für den am Freitag gestorbenen Mor Ignatius Zakka I. Iwas seien schätzungsweise 3.000 Menschen aus der ganzen Welt angereist, sagte ein Sprecher der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der Patriarch war bei einem Aufenthalt in Kiel im Alter von 81 Jahren einem Herzinfarkt erlegen. Sein Leichnam wurde am Samstag und Sonntag in der Klosterkirche St. Jakob von Sarug in Warburg aufgebahrt.

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Am Dienstag wird der Leichnam nach Angaben der Kirche in den Libanon geflogen. In der Hauptstadt Beirut finde am Mittwoch eine weitere Trauerfeier statt, sagte Sprecher Elias Cello. Für Freitag ist die Beerdigung in der syrischen Hauptstadt Damaskus geplant. Dort hatte das Oberhaupt der Syrisch-Orthodoxen Kirche seinen Sitz. Wegen des Bürgerkriegs leitete er die Kirche jedoch zuletzt von Beirut aus.

An dem Trauergottesdienst in Warburg hätten hohe Geistliche und Gläubige aus ganz Europa, den USA, Kanada, Indien und dem Libanon teilgenommen, sagte der Kirchensprecher. Auch Geistliche aus der koptischen und der katholischen Kirche hätten dem Patriarchen die letzte Ehre erwiesen.

Anerkennung der römisch-katholischen Kirche

Der im Irak geborene Mor Ignatius Zakka I. Iwas war seit 1980 syrisch-orthodoxer Patriarch. In seine Amtszeit fiel eine Vereinbarung der Syrisch-Orthodoxen Kirche mit der römisch-katholischen Kirche im Jahr 1984 über eine weitgehende gegenseitige Anerkennung.

Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, in der bis heute Aramäisch - die Sprache Jesu - gesprochen wird, zählt zu den ältesten Kirchen weltweit. Die Kirchenmitglieder sind über die ganze Welt verstreut. In Deutschland zählt die Kirche nach eigenen Angaben schätzungsweise 90.000 Gläubige in rund 60 Gemeinden. Seinen Sitz hat das Patriarchalvikariat in Deutschland im Kloster St. Jakob von Sarug im westfälischen Warburg.