Dies berichtete die "Berliner Zeitung" in ihrer Freitagsausgabe. Eine Dresdner Kanzlei vertritt demnach die Nachfahren des jüdischen Juweliers Hermann Netter, der mit 25 Prozent an dem Konsortium beteiligt gewesen sein soll, das 1929 den mittelalterlichen Goldschatz von den Welfen erworben hatte.
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Diese Partei sei nicht am bisherigen Restitutionsverfahren beteiligt gewesen, schreibt das Blatt. In einem Schreiben der Dresdner Kanzlei CSC sei von einer klaren Fehlentscheidung der sogenannten Limbach-Kommission die Rede. Die Erben Netters würden ihr Restitutionsbegehren "selbstverständlich weiterverfolgen". Die Empfehlung der Kommission zeige lediglich einmal mehr, "wie unzulänglich und unbefriedigend die derzeitige Situation jüdischer Geschädigter ist".
Die Limbach-Kommission hatte am Donnerstag entschieden, dass der von jüdischen Erben beanspruchte Welfenschatz keine NS-Raubkunst darstelle und im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin bleiben solle. Der mittelalterliche Kirchenschatz wird heute auf einen Wert von knapp 400 Millionen Euro auf dem Kunstmarkt geschätzt. Die jüdische Erbengemeinschaft fordert die Rückgabe. Der Verkauf von Teilen der Sammlung durch ein jüdisches Händlerkonsortium im Jahr 1935 an den Preußischen Staat war nach Auffassung der Erben nicht freiwillig erfolgt. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Limbach-Kommission sehen dies anders.