Auch gegen friedlich demonstrierende Studenten in der Hauptstadt Khartum sei die Regierung mit massiver Gewalt vorgegangen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Die Proteste richteten sich gegen Luft- und Bodenangriffe in der südwestlichen Krisenregion Darfur. Dabei sei ein Student am 11. März von einem Polizisten erschossen, etliche Demonstranten verletzt und verhaftet worden.
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Nach UN-Angaben wurden durch die neuen Angriffe in Darfur seit Jahresbeginn 200.000 Menschen vertrieben. Für die Attacken Ende Februar und Anfang März macht "Human Rights Watch" eine gemischte Truppe aus sudanesischer Armee und Milizen verantwortlich, die sogenannte Schnelle Unterstützungseinheit (Rapid Support Force). Sie sei bis dahin gegen Rebellen im sudanesischen Bundesstaat Nord Kordofan eingesetzt worden. Die Milizen töteten im Auftrag der Regierung wahllos Kinder, Frauen und Männer, plünderten Privathäuser und Geschäfte, zerstörten den Besitz der Bevölkerung.
Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International berichtete Mitte März von neuen Kämpfen und Vertreibungen in Darfur. Die Konflikte in der Krisenregion hätten sich im Verlauf des vergangenen Jahres verschärft. So habe auch die Gewalt zwischen Volksgruppen zugenommen. Bewaffnete Mitglieder der Ethnien Salamat und Misseriya griffen Dörfer der jeweils anderen Gruppe an. Augenzeugen zufolge werden sie von Teilen der paramilitärischen sudanesischen Sicherheitskräfte verstärkt.
In der Region kämpfen mehrere Rebellen- und Banditengruppen gegeneinander. Kritiker der Regierung in Khartum werfen dieser vor, die Milizen in Darfur schon seit Jahren auszurüsten und zu stützen.