EU lässt Beginn von Zentralafrika-Einsatz offen

EU lässt Beginn von Zentralafrika-Einsatz offen
Die Außenminister der Europäischen Union haben sich am Montag nicht auf einen Starttermin für den geplanten Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik festgelegt.

Die Operation solle "rasch" beginnen, unterstrichen die in Brüssel versammelten Regierungsvertreter lediglich in einer Stellungnahme. Die EU-Länder haben Schwierigkeiten, eine ausreichende Zahl von Soldaten und die nötigen logistischen Kapazitäten für den Einsatz zusammenzubringen. Ursprünglich war geplant, dass die vor allem von Frankreich gewünschte Schutztruppe bis zu 1.000 Soldaten umfassen und etwa Ende März aufbrechen sollte.

###mehr-artikel###

Die europäischen Länder stehen einem Militäreinsatz an dem Krisenherd allerdings seit Monaten zurückhaltend gegenüber - zusätzlich erschwert werden die Planungen nun laut Diplomaten durch den Konflikt auf der Krim. Demnach wollen mehrere Länder gerade in Osteuropa derzeit lieber keine Truppen von heimischen Stützpunkten abziehen. Deutschland plant bisher, einen Airbus für den Verwundetentransport bereitzustellen und ein knappes Dutzend Stabssoldaten in die Hauptquartiere der EU-Truppe zu schicken. Den Einsatz deutscher Kampftruppen hat Berlin allerdings stets ausgeschlossen.

In der Zentralafrikanischen Republik bekämpfen sich seit einem Putsch vor einem Jahr christliche und muslimische Milizen, die auch die Bevölkerung terrorisieren. Mindestens 2,6 Millionen Menschen - mehr als die Hälfte der Einwohner des Landes - ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. 6.000 afrikanische und 2.000 französische Einsatzkräfte versuchen, die Gewalt einzudämmen. Die EU-Kräfte sollen in die Region um die Hauptstadt Bangui geschickt werden, wo sie "zum Schutz der am meisten gefährdeten Einwohner" beitragen sollen.