Die Wahlbehörde des mittelamerikanischen Landes teilte dies in der Nacht auf Donnerstag nach einer zweiten Auszählung wegen eines extrem knappen Wahlergebnisses mit. Demnach erhielt Sánchez Cerén von der Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN) 50,11 Prozent der Stimmen. Sein Kontrahent von der konservativen ARENA-Partei, Norman Quijano, kam mit 6.364 Stimmen weniger auf 49,89 Prozent.
###mehr-artikel###Die Stichwahl um das Amt fand am Sonntag statt. Der 69-jährige Sánchez Cerén hatte bereits die erste Runde im Februar mit 49,1 Prozent der Stimmen gewonnen, verfehlte jedoch knapp die notwendige absolute Mehrheit. Damit wird in El Salvador weiter eine sozialdemokratische Regierung an der Macht sein. Sánchez Ceréns Vorgänger, der parteilose TV-Journalist Mauricio Funes, hatte für die FMLN 2009 erstmals die Macht der ARENA durchbrochen, die ununterbrochen seit Ende des Bürgerkrieges (1980-1992) regiert hatte.
Auf Sánchez Cerén warten schwierige Aufgaben. Der Kampf gegen die Kriminalität organisierter Banden steht dabei an vorderster Stelle. Nach einer gescheiterten Waffenruhe zwischen verfeindeten Gangs überschattete eine neue Gewaltwelle das mittelamerikanische Land. Die Zahl der täglich verübten Morde stieg von etwa fünf im vergangenen Jahr auf rund zehn an. Zudem leben rund 40 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze.
