Von Unternehmensseite werde noch zu wenig unternommen, "um Fachkräfte nachhaltig zu sichern", heißt es in einer Kabinettsvorlage der Ministerin zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung, die den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Dienstagsausgabe) vorliegt. Insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen seien derzeit zurückhaltend und praktizierten "selten eine perspektivisch orientierte Personalpolitik".
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Einen flächendeckenden Fachkräftemangel gibt es laut dem Bericht in Deutschland zwar nicht. Die Bundesagentur für Arbeit gehe jedoch von 20 Berufsgruppen mit Fachkräftemangel aus, darunter Humanmediziner, Pflegefachkräfte, Energietechniker und Informatikexperten. "Der aktuelle Fortschrittsbericht weist aus, dass die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren deutlich gestiegen ist", heißt es in der Kabinettsvorlage. Weitere Potenziale im Kampf gegen Fachkräftemangel sieht Nahles bei Zuwanderern und ihren Familien.
Die Erwerbstätigenquote von 20- bis 64-Jährigen Migranten sei zwischen 2006 und 2012 von 61,6 auf 68,7 Prozent gestiegen, zitiert die Zeitung aus der Vorlage. Allerdings habe die Arbeitslosenquote der Ausländer im Jahr 2012 immer noch 14,3 Prozent betragen - bei den Deutschen waren es 6,2 Prozent. Laut Bundesregierung hat sich die Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt zuletzt weiter erhöht. Deutschland habe 2012 den höchsten "Wanderungsüberschuss" seit 1995 verzeichnet. Es seien 369.000 mehr Zuzüge nach Deutschland registriert worden als Fortzüge ins Ausland.