Ihr Anteil am Gesamthaushalt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) betrage rund 50 Prozent, sagte EKD-Finanzchef Thomas Begrich nach Angaben einer Sprecherin der westfälischen Kirche vom Wochenende auf einer Fachtagung in Dortmund. Diese Gaben der Mitglieder seien "die starke und unverzichtbare Finanzquelle der Kirche". Der Anteil von Fördermitteln und Zuschüssen liege dagegen unter 20 Prozent.
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Der westfälische Oberkirchenrat Arne Kupke nannte die Kirchensteuer die gerechteste Einnahmeart, weil sie an die Einkommensteuer gebunden sei. "Und so zahlen all diejenigen keine Kirchensteuer, die so wenig haben, dass sie auch keine Steuern zahlen", erklärte Kupke den Angaben zufolge auf der Tagung, die sich mit der Glaubwürdigkeit von Kirche befasste.
Kupe bekräftigte die Bereitschaft der evangelischen Kirche zu Gesprächen über eine Ablösung der Staatsleistungen - das sind verfassungsrechtlich garantierte Entschädigungszahlungen für die Enteignung von Kirchengütern zu Beginn des 19. Jahrhunderts. "Die Politik müsste dazu nur ein Gesetz machen", sagte der Kirchenjurist. Das sei in der großen Koalition sicherlich einfacher als bei anderen Mehrheitsverhältnissen. In der Weimarer Republik habe es bereits einen Gesetzesentwurf gegeben, erläuterte Kupke. "Den haben wir wieder ausgegraben, vorgelegt und außerdem unsere Bereitschaft signalisiert. Jetzt ist wirklich die Politik am Zuge."
Für Begrich zeigt sich sich Glaubwürdigkeit der Kirche im Umgang mit Geld unter anderem durch ethisch-nachhaltige Geldanlagen und transparente Haushalte. "Die Finanzkrise ist wegen dieser Anlagen an der EKD vorbeigegangen", sagte der Leiter der EKD-Finanzabteilung. Veranstalter der Tagung waren das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe, die Evangelische Akademie Villigst und das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen.