Kirchen skeptisch gegenüber Rente mit 63

Kirchen skeptisch gegenüber Rente mit 63
In den Kirchen gibt es Skepsis gegenüber der von der großen Koalition geplanten abschlagsfreien Rente mit 63. Die Verführungskraft voller Kassen der Sozialversicherungen zeige sich an diesem Vorhaben, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Freitag bei der Vorstellung des neuen Sozialwortes der Kirchen in Frankfurt am Main.

Er gönne es jedem, dass er nach 45 Berufsjahren vorzeitig in Rente gehen könne. Dennoch stelle sich die Frage, wie dies auf Dauer finanziert werden soll.

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In den nächsten Jahrzehnten gingen geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand. "Dann werden nicht nur Millionen von Beitragszahlern fehlen, sondern auch die Zahl der Bezieher von Ruhestandsbezügen steigt massiv an", argumentierte Zollitsch. Er bezeichnete die Rente mit 67, wie sie von der ersten Regierung Merkel beschlossen worden war, als richtigen Weg. Angesichts der steigenden Lebenserwartung sei eine langfristige und "demographiefeste" Rentenpolitik gefragt. 

Wie Zollitsch unterstützte auch der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, die Neuregelung bei der Mütterrente, die im dem Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD vereinbart ist und zum 1. Juli wirksam wird. Familienleistungen wie Erziehung würden bisher zu wenig berücksichtigt. Schneider warnte allerdings, dies dürfe nicht zu einer Absenkung des Renteniveaus führen. Zollitsch und Schneider sprachen sich indirekt dafür aus, die Ausweitung der Mütterrente aus Steuermitteln zu finanzieren.