Christen in der SPD enttäuscht vom Sozialwort - Lob aus der CDU

Christen in der SPD enttäuscht vom Sozialwort - Lob aus der CDU
Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und die Vorsitzende des Arbeits- und Sozialausschusses im Bundestag, Kerstin Griese (beide SPD) sind vom Sozialwort der beiden großen Kirchen enttäuscht.

Thierse und Griese gehören dem Arbeitskreis der Christinnen und Christen in der SPD an, die am Freitag in Berlin erklärten, sie hätten sich "klarere Worte und zukunftsweisendere Überlegungen gewünscht". Das gelte auch mit Blick auf die Rolle der Kirchen selbst. Lob kam dagegen vom Bundesvorsitzenden des CDU-Sozialflügels CDA, Karl-Josef Laumann.

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Zwar begrüßen die Christen in der SPD die Initiative der Kirchen und teilen die Forderungen, etwa nach einem Mindestlohn, einem durchlässigeren Bildungssystem und Steuergerechtigkeit. Es sei richtig, heißt es in der Erklärung, dass die Kirchen eine Debatte über eine gerechtere Wirtschaft anstießen.

Doch bleibe das Papier hinter der deutlichen Kritik des ersten gemeinsamen Sozialworts der Kirchen vor 17 Jahren zurück. Mögliche Streitpunkte würden "durch vage Sätze überdeckt", kritisieren die christlichen Sozialdemokraten: "So wirkt auch die Option für die Schwachen in der Gesellschaft merkwürdig blass."

Demgegenüber lobte CDA-Chef Laumann das Kirchenpapier. Es bestärke den christlich-sozialen Flügel: "Auch wir wissen, dass Wirtschaft den Menschen dienen muss." Die Initiative sei eine berechtigte Mahnung an die Politik, "mehr auf die zu schauen, die es schwer haben: Langzeitarbeitslose, Geringverdiener, von Altersarmut bedrohte Menschen". Die Koalition helfe ihnen mit Mindestlohn und Rentenpaket. Doch die Kirchen erinnerten daran, dass viel zu tun bleibe, sagte Laumann.

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Die katholische und die evangelische Kirche wollen mit dem Thesenpapier "Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft" eine Debatte über die gesellschaftlichen Zukunftsfragen in Gang setzen. Die zehn Thesen thematisieren unter anderem die ethischen Maßstäbe für die Wirtschaft, den Abbau der Staatsverschuldung, ökologische Nachhaltigkeit und den demografischen Wandel. Die Initiative knüpft an das gemeinsame Sozialwort der beiden Kirchen von 1997 an. Damals erteilten sie neoliberalen Tendenzen eine Absage und betonten die vorrangige Option für die Armen.